Beijing: Verbotene Stadt feiert 600-jähriges Bestehen

Frankfurt am Main – Unter allen Palästen, die in China im Laufe der Jahrhunderte gebaut wurden, ist die Verbotene Stadt in Peking ohne Zweifel der Bekannteste. Das 720.000 Quadratmeter große Areal im Herzen Pekings, das von 1420-1911 als Regierungsort für 24 Kaiser diente, feiert 2020 das 600-jährige Jubiläum seiner Vollendung.

„Es gibt so unendlich viele Dinge, die man über die 600 Jahre ihrer Geschichte erzählen könnte“, sagt Zhao Peng, Kurator des Palastmuseums, das mehr als 2.000 Jahre kaiserliche Geschichte in über einer Million Ausstellungsstücken zeigt. „Deshalb haben wir uns für das 600-jährige Jubiläum dazu entschlossen, uns auf die Architektur der Verbotenen Stadt und ihre Weiterentwicklung zu konzentrieren, die die Weisheit und Fähigkeiten der alten chinesischen Baumeister in ihrer Essenz darstellt.“

Innerhalb des Palastmuseums findet bis zum 15. November 2020 eine Unterausstellung statt, in der 450 Objekte gezeigt werden, die den Bau der Verbotenen Stadt besonders prägten. Darunter auch eine Originalausgabe des Kaogong Ji, das „Buch der Handwerke“. Es stammt aus der Zeit der Streitenden Reiche (770-476 v. Chr.) und enthält detaillierte Anweisungen zum Bau von Palästen nach dem chinesischen Ideal. Der Grundriss des Kaiserpalasts belegt, dass sich die Architekten das Kaogong Ji zum Vorbild nahmen. Zhu Di, der dritte Kaiser der Ming-Dynastie, gab den Bau der Verbotenen Stadt 1406 in Auftrag, als er vorschlug, die kaiserliche Hauptstadt von Nanjing nach Peking zu verlegen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Verbotene Stadt immer weiter ausgebaut. Seit 1987 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Foto: Onebillionvoices