Deutsche Wirtschaft in Japan weiter optimistisch

Berlin/Tokio – Die Manager der deutschen Unternehmen in Japan bleiben trotz globaler Konjunktursorgen weitgehend positiv gestimmt. Das ist das Fazit einer Geschäftsklima-Umfrage der AHK Japan und KMPG Deutschland. 57% der Manager deutscher Unternehmen in Japan (Vorjahr: 73%) rechnen innerhalb der kommenden 12 Monate mit einem moderaten bis starken Wachstum der eigenen Geschäfte, 26% mit keiner Veränderung, jedoch auch 17% (Vorjahr 0%) mit einem Rückgang.

Das Abkommen hat das Interesse von Seiten der deutschen Wirtschaft an Japan jedenfalls schon spürbar angeschoben. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die AHK Japan eine Verdoppelung der Zahl von angefragten und geplanten Japan- Projekten im Verlauf von 2019, darunter mehr Delegationen als sonst mit bis zu 60 Teilnehmern. „Viele Vorhaben zielen auf eine engere Kooperation bei zukünftigen Technologien wie Künstlicher Intelligenz“, berichtete AHK Japan-Chef Schürmann.

Dagegen erwarten 38% der Manager auf Jahressicht einen Rückgang von Japans Wirtschaftsleistung, im Vorjahr waren es nur 8%. Aber auch 30% der Befragten halten einen Aufschwung innerhalb von 12 Monaten für wahrscheinlich (Vorjahr: 52%).

„Die differenzierte Bewertung von Konjunktur und eigenem Abschneiden deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in Japan auch 2019 erfolgreich und profitabel sein wird, wenngleich sich die Geschäftsaussichten eingetrübt haben“, kommentierte Marcus Schürmann, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan und Geschäftsführer der AHK Japan, die Ergebnisse der mit KPMG in Deutschland gemeinsam durchgeführten Geschäftsklimaumfrage unter knapp 400 Mitgliedern der Kammer in Japan.

Das zum 1. Februar 2019 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU betrachten immer mehr Unternehmen als Anschub für ihre Japan-Geschäfte. 49 Prozent der Befragten erwarten nun eine positive oder sehr positive Auswirkung des Abkommens (Vorjahr 36 Prozent). Die AHK Japan geht davon aus, dass im Laufe der Zeit noch mehr Unternehmen den Nutzen erkennen. Noch rechnen 51 Prozent mit keinem Einfluss auf ihre Geschäfte (Vorjahr: 64 Prozent).