China: Ãœber 500 Unternehmer auf Partnersuche

Berlin – In Berlin haben die dritten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen begonnen. Vor Beginn der Konsultationen besuchte Premierminister Li Keqiang Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue.

Bei den Kabinettsberatungen geht es um eine Intensivierung der Zusammenarbeit in Bereichen wie Forschung, Stadtentwicklung, Landwirtschaft, Berufsausbildung und Elektromobilität. Dazu sollen Übereinkünfte zwischen den zuständigen Ministerien geschlossen werden.

Merkel und Li wollen zudem einen Aktionsrahmen für die Umsetzung der im Juli in Peking vereinbarten Innovationspartnerschaft unterzeichnen, dabei geht es um mehr als hundert gemeinsame Projekte.

Gabriel: Deutsche Firmen brauchen bessere Bedingungen

Die Wirtschaftskooperation ist wie immer ein wichtiger Schwerpunkt: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) eröffnete am Vormittag ein Forum zur wirtschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit, bei dem mehr als 500 Unternehmer aus beiden Ländern über die Intensivierung derselben diskutieren.

Gabriel mahnte in seiner Rede bessere Bedingungen für deutsche Unternehmen in China an: Diese sähen sich bei öffentlichen Ausschreibungen und den Regeln für Joint Ventures „immer noch umfangreichen Begrenzungen ausgesetzt“, bemängelte der Minister. „Wir wollen faire Partner für chinesische Investoren sein, das Gleiche erwarten deutsche Unternehmen in China auch.“ Die angestrebte Innovationspartnerschaft könne es nur da geben, „wo sie Vorteile für beide Seiten bringt“.

Unterschrift unter 30 Wirtschaftsvereinbarungen

Bei der Veranstaltung sollen am Nachmittag etwa 30 Wirtschaftsvereinbarungen mit einem Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro unterzeichnet werden. Auch Merkel und Li werden am Nachmittag zu den Teilnehmern des Forums sprechen. Deutschland ist in der EU der wichtigste Handelspartner Chinas, das beiderseitige Handelsvolumen erreichte im vergangenen Jahr mehr als 140 Milliarden Euro.

China-Gipfel am Samstag in Hamburg

Die chinesische Delegation wird am Samstag nach Hamburg zu einem von der dortigen Handelskammer veranstalteten China-Gipfel weiterreisen. Mehr als 600 Teilnehmer werden erwartet, darunter hohe Vertreter chinesischer, deutscher und europäischer Konzerne. Quelle: dpa/AFP