Europa-Asien-Gipfel sieht Ebola als ernste Gefahr

Mailand – Die Teilnehmer des Europa-Asien-Gipfels in Mailand haben zu mehr internationaler Kooperation im Kampf gegen die Ebola-Epidemie aufgerufen. In der Abschlusserklärung zum Spitzentreffen wird die Ausbreitung des Virus als „ernsthafte Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit auf der ganzen Welt“ bezeichnet. Es müsse eine umfassende und koordinierte Strategie gegen die Krankheit geben, heißt es in dem Dokument.

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso warnte, die Epidemie könne zu einer „schwerwiegenden humanitären Katastrophe“ werden. Das Virus sei bei weitem „nicht nur ein Problem einiger westafrikanischer Staaten“. An dem Gipfel am Donnerstag und Freitag nahmen insgesamt rund 50 hochrangige Politiker aus Europa und Asien teil.

Kritik von Ärzte ohne Grenzen

Am Donnerstag hatten die EU-Gesundheitsminister einander in Brüssel getroffen, danach hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen den Kampf der EU gegen die Ausbreitung der Ebola in Westafrika kritisiert. „Durch früheres entschiedenes Handeln hätte die Epidemie eingegrenzt werden können“, sagte Tankred Stöbe, Vorstandschef der deutschen Sektion, der „Frankfurter Rundschau“. Er kritisierte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie habe auf Warnungen „nur zögerlich“ reagiert.

Die Zahlungen der UN-Mitgliedstaaten in den Sondertopf zur Bekämpfung von Ebola sind einem Bericht der „New York Times“ zufolge bisher weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Anstatt der von den Vereinten Nationen geforderten eine Milliarde Dollar seien bisher nur 100.000 Dollar (rund 79.000 Euro) eingegangen. Das bis dato eingelangte Geld stammt demnach von der kolumbianischen Regierung.

Bisher 4.500 Tote

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind bisher mehr als 4.500 Menschen an Ebola gestorben, vor allem in Liberia, Guinea und Sierra Leone. Quelle: APA