Geiz ist out: Weniger Reise-Rabatte und Gutscheine im Einsatz

München – Zenit überschritten? Noch vor wenigen Jahren boomte das Geschäft der Couponing-Anbieter auch im Reise-Sektor. Nun bescheinigt der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) diesem Segment einen deutlichen Abwärtstrend. Ermittelt hatte der VIR dieses Ergebnis im Rahmen einer repräsentativen Studie*, die das auf die Online-Reisebranche spezialisierte Marktforschungsunternehmen Ulysses – Web Tourismus im Januar diesen Jahres durchführte.

Demnach hat die Nutzungsquote von Preisnachlässen und Gutscheinen innerhalb der Reise-Branche in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Sagten im Jahr 2011 noch über 37 Prozent der Befragten, in ihrer Buchungsentscheidung durch Gutscheine und Rabatte beeinflusst worden zu sein, waren es 2012 knapp 30 Prozent. Im Jahr 2013 lag die Quote sogar nur noch bei 27,4 Prozentpunkten.

„Geiz lockt eben nur für eine begrenzte Zeit Kunden an“, kommentiert VIR-Vorstand Michael Buller diesen deutlichen Abwärtstrend für Couponing-Anbieter. „Was langfristig zählt, sind Qualität und Service. Nur damit schaffen es Unternehmen, Kunden dauerhaft an sich zu binden.“

Auch außerhalb der Reise-Industrie habe sich gezeigt, dass dauerhafte Rabatt-Aktionen nicht zum erwünschten Erfolg führen können, gibt Buller weiter zu bedenken. Ein überaus prominentes Beispiel sei der Baumarkt Praktiker, der laufend mit 20 Prozent Ermäßigung auf das nahezu komplette Sortiment warb und schließlich insolvent ging.

„Wer großzügige Rabatte zu jeder Jahreszeit bietet, muss zwangsweise Abstriche beim Produkt selbst und auch beim Service machen“, so der Online-Experte. „Nach einem anfänglichen Boom der Couponing-Anbieter vor einigen Jahren zeigt sich nun zunehmend Ernüchterung, zumal sich so manche Gutschein- und Rabattangebote aufgrund spezifischer Bedingungen auch nur schwer einlösen ließen.“

Michael Buller weiter: „Eine solide Qualität und ein hoher Dienstleistungsgedanke sind wichtiger als ruinöse Rabattschlachten. Dies gilt auch oder sogar gerade beim Thema Reisen. Innerhalb der Online-Branche werden langfristig vor allem jene Anbieter die Nase vorn haben, die den Kunden nachhaltig mit Leistung und Service überzeugen.“ – Foto: VIR

* Quelle: Studie „Last Minute Reisen 2013“ von Ulysses – Web Tourismus, durchgeführt in Deutschland im Erhebungszeitraum Januar 2014 unter 1.152 Befragten ab 14 Jahren. Die Studie „Last-Minute-Reisen 2013“ ist als Ringbuch ab April gegen eine Schutzgebühr von 399,00 € bei ULYSSES – WEB-TOURISMUS zu beziehen. Die Studie umfasst ca. 140 Seiten und 73 Abbildungen: www-web-tourismus.de