Reise-Tipp: So überstehen Sie Langstrecken- flüge

Frankfurt – Wer in die Ferne reist, tut das in der Regel mit dem Flugzeug. Der Langstreckenflug kommt vor der Erholung. Trockene Luft, Schmerzen durch das enge Sitzen und Jetlag: Solche Flüge sind nicht nur in Eco-Sitzen anstrengend. Mit einigen Tipps überstehen Reisende die Zeit an Bord besser.

Mehrere Stunden entspannen, einfach mal nichts tun. Klingt verlockend. Doch viele Reisende fühlen sich nach einem Langstreckenflug müde und schlapp, sagt Prof. Thomas Löscher vom Berufsverband Deutscher Internisten. Einige macht ein langer Flug sogar krank. Doch wer ein paar Tipps beachtet, übersteht eine lange Reise über den Wolken besser – sogar in der Economy-Class.

Kleidung: Schon bevor die Reise überhaupt beginnt, sollten Urlauber überlegen, welche Kleidung sie auf dem Flug tragen. Die Kombination aus Klimaanlage im Flieger und zu leichter Kleidung kann zu einer Erkältung führen. Hinzu kommt, dass viele Passagiere auf dem Flug schlafen. Das kühlt den Körper zusätzlich aus. Prof. Löscher rät daher zu Kleidung, die die Haut an Armen und Beinen bedeckt. Es müsse zwar kein dicker Winterpulli sein, aber eben auch kein Spaghettiträgertop. Bietet die Fluggesellschaft Decken an, sollten Reisende sich damit zudecken.

Bewegung: Oft ist kaum Platz zwischen den Sitzreihen im Flieger. Reisende haben wenig Beinfreiheit und sitzen starr auf ihrem Platz. Besonders Menschen mit Thromboserisiko bewegen sich am besten viel während des Flugs. „Auch wenn es das Bordpersonal nicht so gern sieht, sollte man – so weit das möglich ist – im Flieger rumlaufen.“ Hier sprechen Risikopatienten vorher besser mit einem Arzt und lassen sich eventuell Heparin verschreiben. Das hemmt die Gerinnung des Blutes. Löscher rät außerdem zu isometrischen Übungen. Hier spannen Passagiere ihre Muskeln an. Sie müssen sich dabei aber nicht bewegen.

Sitzplatzwahl: Der richtige Sitz kann den Langstreckenflug durchaus angenehmer machen, vor allem in der Economy-Class. Passagiere können im Internet vor dem Check-In die Bestuhlung ihrer Maschine einsehen. Das geht zum Beispiel auf seatguru.com. Einfach die Airline und Flugnummer eingeben. So kann der Passagier beim Check-In konkret sagen, wo er sitzen möche und landet so zum Beispiel nicht neben der viel besuchten Toilette.

Premium Economy: Wer es auf Langstrecken noch bequemer haben will, ohne dafür das Equivalent eines gebrauchten Kleinwagens oder mehr zu investieren, kann bei einigen Airlines die Premium Economy Class buchen. Dabei handelt es sich um eine Klasse zwischen der Economy und der Business Class zum Teil deutlich mehr Beinfreiheit für einen geringen Aufpreis. So bietet die Condor zum Beispiel in ihrer Premum-Economy Sitze mit erweiterten Funktionen an. Bei der Lufthansa wiederum ist der Sitz in dieser Klasse sogar bis zu drei Zentimeter breiter als in der normalen Economy.

Trinken: Ein Wein kurz nach dem Start, dann ein Gläschen zum Essen und anschließend noch ein Verdauungsschnaps? Auf Langstreckenflügen verzichten Reisende besser auf Alkohol. Denn nach der Landung droht sonst unter Umständen nicht nur ein Kater. „Alkohol trocknet den Körper aus“, warnt Prof. Löscher. Er empfiehlt den Passagieren, während des Flugs in der trockeneren Klimaanlagenluft viel Wasser zu trinken. Das ist nicht nur gesund. „Es hat auch den Vorteil, dass man öfter zur Toilette muss.“ Und das führt wiederum zu mehr Bewegung. Vor allem bei Start und Landung helfen kleine Schlucke beim Trinken beim Druckausgleich.

Schlafen: Um einen Jetlag zu vermeiden, können Passagiere sich schon während des Flugs an den Zeitrhythmus am Reiseziel anpassen. Ist es dort bei der Ankunft spät abends, können sie probieren, während des Flugs wach zu bleiben. Kommen sie morgens an, lohnt sich ein Nickerchen im Flugzeug.

Ärztliche Beratung: Wer an einer chronischen Krankheit leidet, sollte vor dem Flug Rücksprache mit einem Arzt halten. Löscher rät, sich an einen Reisemediziner zu wenden. Wer regelmäßig Medikamente zu einer bestimmten Uhrzeit einnehmen muss, kann durch die Zeitverschiebung durcheinanderkommen. Außerdem ist es sinnvoll, sich eine ärztliche Bescheinigung für mitgeführte Medikamente ausstellen zu lassen. „So kann bei den Sicherheitskontrollen Ärger vermieden werden“, erklärt Löscher. Quelle: dpa