Thailand: Ministerium sucht 66 MERS-Gefährdete

Bangkok – Das Gesundheitsministerium sucht 66 Personen, eine Hochrisikogruppe, die sich mit dem Middle East Respiratory Syndrom (MERS) angesteckt haben könnte.

Die  gesuchten Personen waren in Kontakt mit einem 75 Jahre alten Mann aus Oman gekommen, dem ersten MERS-Patienten in Thailand.

Gesundheitsminister Rajata Rajatanavin erklärte, es gebe drei Hochrisikogruppen: Die erste seien die Angehörigen des Patienten. Dabei handle es sich um seinen Sohn, einen Bruder und einen Neffen. Die zweite Gruppe seien 16 Flugpassagiere, die auf dem Flug nach Bangkok in der Nähe des Omaners saßen. Die letzte Gruppe sind Mitarbeiter des Bumrungrad Hospitals, in dem der Patient behandelt wurde.

Das Bumrungrad Hospital hat zwischenzeitlich 58 Mitarbeiter isoliert.

Unter den Passagieren ist ein Thai aus Buriram, den die Behörden noch nicht finden konnten.

Das Bumrungrad Hospital hat die 58 Mitarbeiter, die mit dem Omaner in Kontakt kamen, isoliert. Die Mitarbeiter, unter ihnen Ärzte, Krankenschwestern und andere Krankenhaus-Angestellte, stehen unter Beobachtung. Die Quarantäne soll noch zwei Wochen andauern.

Thai-Kamele haben kein MERS

Das Amt für Viehwirtschaft erklärte, dass alle in Thailand lebenden Kamele getestet wurden. Bei keinem von ihnen wurde das MERS-Virus gefunden. Als Vorsichtsmaßnahme wurden zunächst alle Einfuhren von Kamelen und Dromedaren aus dem Nahen Osten untersagt.

Anwohner an der Sukhumvit Road sind besorgt

Unterdessen haben sich Anwohner aber auch Touristen, die sich nahe der Bangkoker Sukhumvit Road aufhalten, besorgt über den Ausbruch von MERS geäußert. Der mit MERS infizierte Omaner wohnte in der Sukhumvit Road Soi 3 (Soi Nana Nua).

Reiseverkehrskauffrau Nattada Devamat, die in derselben Straße arbeitet, sagte, sie habe ihr Büro mehrmals desinfiziert, insbesondere wenn sie Kundenbesuche hatte. Sie wolle sich nun eine chirurgische Gesichtsmaske besorgen.

„Ich werde jetzt nicht mehr durch mit Menschen überfüllte Straßen gehen“, sagte sie. Laut Nattada seien die meisten Touristen aus dem Nahen Osten zurzeit Medizintouristen, die anderen seien wegen Ramadan in die Heimat zurückgekehrt.

„Die Krankheit könnte sich sehr schnell verbreiten, sogar außerhalb des Nana-Viertels“, sagte sie und fügte hinzu, dass sie sich wünschte, dass die Öffentlichkeit genauere Informationen erhielte.

Der Eigentümer des Hotels, in dem der infizierte Omaner wohnte, wollte keine Stellungnahme abgeben. Quelle: Wochenblitz