Yangon – Myanmar schaut auf ein erfolg- und ereignisreiches Jahr zurück: über drei Millionen Besucher in 2014, die Einführung des E-Visums, ein reger Ausbau der touristischen Infrastruktur und ein UNESCO Weltkulturerbe-Titel lassen das Land aufblühen.
Gleich zu Beginn des neuen Jahres 2015 steht Myanmar mit der Ausrichtung der bedeutenden ASEAN Tourism Forum-Konferenz (ATF) im Rampenlicht und macht damit seinem neuen Logo alle Ehre: „Let the journey begin“.
Das südostasiatische Land, das erst seit 2006 einen nennenswerten Tourismus zu verzeichnen hat, empfing in den Jahren 2007 und 2008 zusammengenommen erst 220.000 Touristen. 2012 wurde der sensationelle Meilenstein von einer Million Gästen erreicht. 2013 waren es bereits zwei Millionen und im Jahr 2014 über drei Millionen Reisende. Das übertrifft auch die Erwartungen des Tourismusministeriums. Für das Jahr 2015 hat man sich jetzt das hohe Ziel von fünf Millionen Besuchern gesetzt.
E-Visum einfach online beantragen
Dank des neuen E-Visums wird die Einreise seit dem 1. September 2014 erleichtert. Langwierige und komplizierte Visaprozesse gehören damit der Vergangenheit an – zumindest für Touristen, die über den Flughafen Yangon, Mandalay oder Nay Pyi Taw einreisen. Bereits 1500 Reisende nutzten dieses Angebot allein im ersten Monat. 68 Länder wurden bisher für dieses einfache Einreiseverfahren zugelassen, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Für das E-Visum muss mindestens eine Woche vor Ankunft ein Online-Formular auf der Website evisa.moip.gov.mm ausgefüllt und ein Foto hochgeladen werden. Der Reisende muss einen mindestens noch sechs Monate gültigen Pass besitzen und per Visa oder MasterCard 50 USD zahlen. Der Antragsteller erhält binnen drei Arbeitstagen ein Genehmigungsschreiben, das 90 Tage gültig ist und bei Einreise vorgezeigt werden muss. Das Visum für einen Aufenthalt von maximal 28 Tagen wird dann bei Einreise ausgestellt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das E-Visum problemlos funktioniert.
Stadt-Land-Fluss: Ausbau und Verbesserung der Infrastruktur
Für die wachsende Zahl an Fluggästen wird der wichtigste Hub in Myanmar, Yangon International Airport, ausgebaut. 2015 sollen somit sechs Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Ein gänzlich neuer Flughafen ist 80 Kilometer von Yangon entfernt in Hantharwady, Bago Region in Planung. Mit der Eröffnung wird 2017 gerechnet.
Rückenwind gibt es durch verbesserte Flugverbindungen von internationalen Fluggesellschaften, z.B. Singapore Airlines, Thai Airways, Vietnam Airlines und Qatar Airways. Auch Billigflieger wie Nok Air steuern Myanmar an. Aber auch auf dem Boden tut sich etwas: Straßen werden ausgebessert und Neue gebaut. Auf dem Irrawaddy-Fluss, der Lebensader des Landes, kreuzen immer mehr Luxusschiffe.
Zudem schreitet die Entwicklung im Hotelsektor schnell voran. Waren Hotelzimmer bis Mitte 2014 knapp, konnte die Nachfrage dank zahlreicher Hoteleröffnungen in den letzten Monaten befriedigt werden. Es werden sogar Zimmerpreissenkungen erwartet. Aktuell beherbergt das Land seine Gäste in knapp 1100 Hotels und Pensionen. Zwei Drittel davon liegen in Yangon, Mandalay und im Shan Staat. Vermehrt lassen sich auch ausländische Investoren in Myanmar nieder.
Europas älteste Luxushotelkette eröffnete im November 2014 das erste Kempinski Hotel in Myanmars Hauptstadt Nay Pyi Taw mit der größten Suite des Landes (1000m²). Die Accor Hotelgruppe eröffnete mit dem MGallery Hotel Ende 2014 ihr erstes burmesisches Hotel. In 2015 kommen weitere namhafte Hotels hinzu.
Erster UNESCO Weltkulturerbe-Titel
Seit 2014 darf sich Myanmar dank der drei Pyustädte Halin, Beikthano und Sri Ksetra zu den Ländern mit UNESCO Weltkulturerbe zählen. Sie reflektieren mit der für sie typischen Ziegelsteinarchitektur die Pyu Königreiche, die vor über 1000 Jahren florierten. Sri Ksetra war mehrere Jahrhunderte lang das Zentrum eines der ersten indisierten Reiche und mit fast 50 km² einst die größte ummauerte Stadt Südostasiens. Die Ruinen von Halin und Beikthano umfassen sorgfältige Bewässerungssysteme für die damals intensiv betriebene Landwirtschaft. Die Aufnahme durch das UNESCO-Komitee ist ein wichtiger Schritt zur Anerkennung von Myanmars kulturellem Erbe. Weitere 14 historische und landschaftliche burmesische Stätten, wie der Inle-See, das Myeik Archipel und der alte buddhistische Tempelkomplex Bagan werden für den Status des UNESCO-Weltkulturerbes geprüft.
ATF: Myanmar 2015 im Rampenlicht
Dass Myanmar nun als Tourismusdestination gilt, unterstreicht seine erstmalige Ausrichtung der ASEAN Tourism Forum-Konferenz. Vom 22. bis 29. Januar 2015 steht Myanmar somit im Rampenlicht der Touristik. Etwa 1500 Teilnehmer aus 40 Ländern, darunter Tourismusminister und offizielle Vertreter, reisen zur Teilnahme in die Hauptstadt Nay Pyi Taw. Das Thema lautet „ASEAN – Tourismus gen Frieden, Wohlstand und Partnerschaft“.