Kuala Lumpur/Perth – Auf der Suche nach der Blackbox des vor vier Wochen verschwundenen Fluges MH370 hat ein australisches Marineschiff im Meer neue Signale aufgefangen. Der Leiter des internationalen Suchteams, Angus Houston, sagte am Montag in Perth, die von einer Sonde des Schiffs „Ocean Shield“ abgefangenen Signaltöne „stimmen mit denen überein, die von Flugschreibern ausgesendet werden“.
Es handle sich dabei „um die beste Information, die wir bisher hatten“. Dennoch könne man noch nicht sagen, ob man Flug MH370 gefunden habe. „Wir brauchen noch eine weitere Bestätigung.“ Das könne noch Tage dauern, fügte Houston hinzu: „Nichts passiert schnell.“
Insgesamt suchten am Montag laut australischen Angaben 14 Schiffe, bis zu neun Militärflugzeuge sowie drei zivile Maschinen nach der verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines. Am Sonntagabend war zudem ein Schiff der britischen Marine mit einem speziellen Blackbox-Ortungsgerät im Zielgebiet eingetroffen und hatte umgehend die Suche aufgenommen.
Zweimal Signal aufgefangen
Laut dem australischen Koordinator zeichnete die „Ocean Shield“ zweimal ein Signal auf. Das erste wurde mehr als zwei Stunden lang erfasst, bevor es wieder verloren wurde. Als das Schiff daraufhin umdrehte, entdeckte es das Signal nochmals für 13 Minuten. Beim zweiten Mal waren laut Houston zwei unterschiedliche Signale hörbar. „Das würde mit der Übertragung sowohl des Flugdatenschreibers wie des Stimmenrekorders übereinstimmen.“ Sie seien an anderer Stelle geortet worden als die am Wochenende bemerkten Signale. Das Marineschiff ist laut Houston weiter in dem Gebiet. Man habe aber das Signal kein weiteres Mal auffangen können. Das Spezialgerät wurde von der „Ocean Shield“ aus in 3.000 Meter Tiefe eingesetzt.
Jetzt müssten die Signale genau lokalisiert werden. Sobald das geschehen sei, könne die Crew der „Ocean Shield“ das autonome Unterwasserfahrzeug „Bluefin 21“ zu Wasser lassen. Dieses soll dann versuchen, Wrackteile auf dem Meeresboden zu orten. Das Signal wurde in einem Gebiet erfasst, wo das Meer rund 4.500 Meter tief ist. Das ist im Grenzbereich der maximalen Tauchtiefe des Unterwasserfahrzeugs. „Es könnte Tage dauern, bevor wir sicher sagen können, ob die Signale von MH370 stammen“, so der australische Chefkoordinator: „In den Tiefen des Ozeans geschieht nichts schnell.“
Erste Signale am Wochenende
Zuvor hatten bereits zwei Schiffe – ein chinesisches („Haixun 01“) und die australische „Ocean Shield“ – im südlichen Indischen Ozean Signale aufgefangen, die möglicherweise von der Blackbox der verschwundenen Maschine stammen. Bei der Suche nach dem Flug MH370 drängt die Zeit: Der Flugschreiber könnte möglicherweise schon am Montag aufhören zu senden, weil nach etwa 30 Tagen normalerweise die Batterie leer ist. Quelle: ORF