Frankfurt – Die internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA (International Air Transport Association) verkündete Hilfe für alle Passagiere, die Opfer einer Pleite von Fluggesellschaften werden. Es handelt sich dabei um eine nun auch offiziell festgeschriebene Maßnahme von IATA-Mitgliedern (derzeit 240) betreffend Europaflüge.
„Ich bin froh verkünden zu dürfen, dass Passagiere, die in den wirklich seltenen Fällen von Airline-Pleiten gestrandet sind, von unseren Mitgliedern gerettet, sprich, nach Hause gebracht werden“, sagte IATA-Vorsitzender Tony Tyler bei einem Round-Table-Gespräch mit Luftfahrtjournalisten in Brüssel. Mit der Vereinbarung wird ein seit Jahren von Mitgliedsairlines praktiziertes System nun auch offiziell gemacht.
Freilich gibt’s Einschränkungen: So ist der Rücktransport nicht zum Nulltarif zu haben. Gestrandete Passagiere werden zu ermäßigten Konditionen (rescue fares) von und nach Europa mitgenommen, und dies auch nur dann, wenn freie Plätze verfügbar sind. Die Sondertarife gelten bis maximal zwei Wochen nach Eintreten des Falls x (Zahlungsunfähigkeit einer Airline und deren Grounding) für all jene Passagiere, die keine Rücktransport- bzw. Versicherung gegen die Pleite einer Airline abgeschlossen haben. CEO Tyler sieht die „Rettungsvereinbarung“ als Teil eines exzellenten Kundenservice der Luftfahrtbranche.
Laut Europäischer Kommission werden bis zum Jahr 2020 voraussichtlich ca. 0,07 % aller Flugreisenden von der Pleite ihrer Airline betroffen sein und von diesen 0,07 % wiederum werden nur 12 % die jetzt vereinbarte Rückführung mit einer IATA-Airline in Anspruch nehmen müssen.
Ursprünglich war in der Diskussion mit den IATA-Mitgliedern darüber gesprochen worden, ob es nicht sinnvoll wäre, einen Rettungsfonds einzurichten, in den alle IATA-Fluggesellschaften einzahlen und aus dem dann Fälle von Rücktransporten gestrandeter Passagiere zu finanzieren wären. Aber die meisten Airlines hatten sich dagegen ausgesprochen, weil ordentlich geführte Fluglinien riskanter gemanagte unterstützen würden. Zudem würde allein die Verwaltung eines solchen Fonds gut 85 % der eingezahlten Gelder „auffressen“ würde. Quelle: IATA