Berlin – Auslandseinsätze sind hierzulande immer noch zu selten Bestandteil einer betrieblichen Ausbildung. Ein „Deutscher Beruflicher Austauschdienst“ (DBAD) könnte die Situation nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) verbessern.
Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks stellte in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ fest, Lern- und Arbeitserfahrungen junger Menschen im Ausland seien „ein wichtiger Beitrag zur betrieblichen Fachkräftesicherung“.
Auslandsaufenthalte machten die Berufliche Bildung nicht nur für Jugendliche attraktiv; umgekehrt könnten auch auslandsaktive deutsche Unternehmen von den Sprach- und Auslandserfahrungen ihres Nachwuchses profitieren. „Leider verbringen derzeit aber nur rund sechs Prozent der Azubis einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland“, bedauerte Dercks. „Diese Zahl ist viel zu gering.“
Voraussichtlich werde Deutschland das selbstgesetzte Ziel verfehlen, dass bis 2020 mindestens jeder zehnte Auszubildende einen Auslandsaufenthalt absolviert haben soll. „Um die Mobilität der Azubis zu erhöhen, sollten wir das EU-Austauschprogramm Erasmus+ für Auszubildende deshalb schnell vereinfachen und insbesondere kleine und mittlere Betriebe bei der Umsetzung von Azubi-Auslandspraktika unterstützen“, mahnte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.
Und: „Vergleichbar mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst braucht es hierzu zusätzlich einen ‚Deutschen Beruflichen Austauschdienst‘, der aus Bundesmitteln unkompliziert Auslandsstipendien an Auszubildende, Ausbilder und Fachkräfte sowie Absolventen der Höheren Berufsbildung vergeben kann.“