NEU-DELHI – Die indische Regierung hat eine neue Regelung erlassen, die alle Mobiltelefonhersteller dazu verpflichtet, UKW-Radioempfänger in ihre Geräte einzubauen. Dies gilt sowohl für Smartphones als auch für einfache Handys. Das Ziel ist es, den Zugang zu gebührenfreiem UKW-Radio für die Bevölkerung zu verbessern und die Kommunikation in Krisensituationen zu erleichtern.
Laut dem Ministerium für Electronic und Informationstechnik (MEITY) ist die Zahl der Mobiltelefone mit UKW-Empfänger in den letzten vier bis fünf Jahren dramatisch gesunken. Dies habe negative Auswirkungen auf die Informationsfreiheit und die öffentliche Sicherheit. UKW-Radio sei eine wichtige Quelle für Nachrichten, Unterhaltung und Bildung, die keine Internetverbindung oder zusätzliche Kosten erfordere. Außerdem könne UKW-Radio als Notfallkommunikationsmittel dienen, wenn andere Netzwerke ausfallen oder gestört werden.
Die neue Regelung soll ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten und alle Mobiltelefone betreffen, die in Indien verkauft oder importiert werden. Die Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Geräte einen UKW-Radioempfänger enthalten, der unabhängig von anderen Funktionen funktioniert. Das bedeutet, dass die Nutzer kein Headset oder eine App benötigen, um UKW-Radio zu hören. Die Hersteller müssen auch einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung ihrer Produkte anbringen.
Die Reaktionen auf diese Regelung sind gemischt. Einige begrüßen sie als einen Schritt zur Förderung der Medienpluralität und der digitalen Inklusion. Andere kritisieren sie als eine unnötige Einmischung in den Markt und eine Verletzung der Verbraucherwahl. Wieder andere bezweifeln, ob die Regelung technisch umsetzbar und rechtlich haltbar ist. (ZI)