Habeck initiiert Verhandlungen über EU-Strafzölle

BEIJING – Bei seinem aktuellen Besuch in China hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem Gespräch mit EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis die Aufnahme von Verhandlungen über die von der Europäischen Union in Betracht gezogenen Strafzölle auf chinesische Elektroautos angeregt. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt im angespannten Handelsstreit zwischen der EU und China, der sich um die Subventionierung der chinesischen E-Auto-Industrie und die daraus resultierenden Wettbewerbsverzerrungen dreht.

Die EU-Kommission hatte zuvor Pläne veröffentlicht, nach denen chinesische E-Autos mit Zöllen belegt werden sollen, falls keine andere Lösung mit China gefunden wird. Die EU wirft Peking vor, batteriebetriebene Autos unfair zu subventionieren, was Herstellern in der EU wirtschaftlichen Schaden zufügen könnte. Die Verhandlungsbereitschaft beider Seiten wird von deutschen Wirtschaftsverbänden begrüßt, da ein fairer Wettbewerb für alle Marktteilnehmer das Ziel ist.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob eine Einigung erzielt werden kann, die effektiv gegen schädliche Subventionierungen vorgeht und gleichzeitig den globalen Handel und die Beziehungen zwischen der EU und China stärkt.

Geplante Zölle bis zu 38 Prozent

Die Hauptpunkte des Handelsstreits zwischen der EU und China über Elektroautos konzentrieren sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Strafzölle und die damit verbundenen Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung. Die EU beschuldigt China, seine Elektroautoindustrie unfair zu subventionieren, was europäischen Herstellern schaden könnte. Im Gegenzug droht China mit Vergeltungsmaßnahmen, die zu einem Handelskrieg führen könnten. Die geplanten Zölle könnten bis zu 38 Prozent betragen und würden insbesondere große chinesische Hersteller wie BYD treffen, die bereits auf dem europäischen Markt präsent sind. Diese Maßnahmen könnten jedoch für europäische Verbraucher kontraproduktiv sein, da sie möglicherweise zu höheren Preisen für Elektroautos führen und die Elektromobilität in der EU behindern könnten.

China plant Vergeltungsmaßnahmen

China hat auf die Ankündigung der EU, Strafzölle auf Elektroautos zu erheben, mit der Einleitung einer Antidumping-Untersuchung reagiert. Diese Untersuchung gilt als direkte Antwort auf die von der EU vorgeschlagenen Maßnahmen und könnte als Vorläufer für weitere Vergeltungsaktionen betrachtet werden. Darüber hinaus hat China mit einer Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) gedroht, sollte die EU ihre Pläne umsetzen. Diese Entwicklungen deuten auf eine Verschärfung der Handelsspannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten hin, die weitreichende Folgen für die globale Automobilindustrie und die Lieferketten haben könnten. (hz)