Shinawatra in Peking: Fokus auf Wirtschaftskooperation

BEIJING/BANGKOK – Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra unternahm am 5. und 6. Februar ihren ersten offiziellen Besuch in China und traf dabei den chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peking – zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die bilateralen Beziehungen. Ihr Besuch erfolgte, während Thailand seine Bemühungen verstärkt, die Sicherheitskooperation auszubauen und wichtige Infrastrukturprojekte mit China voranzutreiben. Dies unterstreicht die strategische Ausrichtung der Regierung, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zum größten Handelspartner des Landes zu vertiefen.

Aktion gegen grenzüberschreitende Kriminalität

Nur wenige Tage vor ihrem Besuch ergriff die Regierung von   Shinawatra mutige Maßnahmen, um grenzüberschreitende Betrugsoperationen im benachbarten Myanmar einzudämmen. Am 5. Februar kappte Bangkok die Stromversorgung in Grenzgebieten, in denen Betrugsnetzwerke florieren. Dieser Schritt erfolgte als Reaktion auf die verstärkte nationale und internationale Aufmerksamkeit nach der Entführung eines bekannten chinesischen Schauspielers in Thailand, der im Januar nach Myanmar verschleppt wurde.

Die Durchgreifmaßnahmen gegen diese kriminellen Netzwerke fanden in China große Beachtung und unterstrichen die gemeinsamen Sicherheitsinteressen Bangkoks und Pekings. Während ihres Treffens in der Großen Halle des Volkes am 6. Februar lobte Präsident Xi die Bemühungen Thailands und erklärte: „China schätzt die entschlossenen Maßnahmen Thailands zur Bekämpfung von Online-Glücksspiel und elektronischem Betrug.“

Thailand-China-Hochgeschwindigkeitsbahnprojekts

Ein zentraler Schwerpunkt der Gespräche war das stockende Thailand-China-Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt. Am 4. Februar, kurz vor der Abreise der Premierministerin genehmigte das thailändische Kabinett die zweite Phase des Projekts, die von Nakhon Ratchasima bis nach Nong Khai im Nordosten Thailands führen soll. Das Projekt ist Teil eines umfassenderen Plans, Thailand mit der chinesischen Provinz Yunnan über Laos zu verbinden und so die regionale Konnektivität und wirtschaftliche Integration zu fördern.

Präsident Xi betonte die Bedeutung der Beschleunigung des Bahnprojekts und der Stärkung der Verbindung China-Laos-Thailand und betonte: „China ist bereit, mit Thailand zusammenzuarbeiten, um Vorzeigeprojekte umzusetzen und frühzeitig greifbare Ergebnisse zu erzielen.“

Ausbau der wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Zusammenarbeit

Neben Infrastruktur und Sicherheit bekräftigte  Shinawatra ihr Engagement für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen und die Intensivierung der Zusammenarbeit im Handel und in der Landwirtschaft. Sie hob die Bedeutung hochrangiger Kontakte und einer engeren Zusammenarbeit mit China in diesen Bereichen hervor.

Laut einer Erklärung der chinesischen Regierung vereinbarten die beiden Staatschefs, eng mit den Nachbarländern zusammenzuarbeiten, um die regionale Strafverfolgung und Sicherheit zu verbessern.

50 Jahre diplomatische Beziehungen

Thailand und China werden 2025 das 50-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen feiern. Beide Seiten haben ihre Absicht bekundet, dieses Jubiläum als Gelegenheit zu nutzen, die Zusammenarbeit in Bereichen von beiderseitigem Interesse weiter zu stärken. (zai)