Aktien in Singapur taumeln: Breite Verluste

SINGAPUR — Singapurs Aktienmarkt wurde am 7. April von einem umfassenden globalen Ausverkauf erfasst, nachdem US-Präsident Donald Trump sich weigerte, globale Handelszölle zu lockern – was Befürchtungen über einen weltweiten wirtschaftlichen Abschwung auslöste.

Der Straits Times Index (STI) stürzte zum Handelsbeginn um 8,57 % ab und verlor 328,2 Punkte auf 3.497,66, was marktweite Unruhe auslöste. Trotz zwischenzeitlicher Erholungsversuche beendete der STI den Handelstag mit einem Minus von 7,5 % bzw. 285,36 Punkten – dem stärksten Tagesverlust seit der globalen Finanzkrise 2008.

Markt im freien Fall: Breite Verluste und Rekordhandelsvolumen

Die Verluste waren breit gestreut:

  • 612 Aktien verzeichneten Kursrückgänge,
  • Nur 137 konnten zulegen,
  • Das Handelsvolumen schnellte auf 4,2 Milliarden Singapur-Dollar hoch – fast das Dreifache des täglichen Durchschnitts im Februar. Dies deutet auf hektische Umschichtungen institutioneller Investoren und panikartige Verkäufe im Einzelhandel hin.

Anleger reagierten nervös auf eine Reihe globaler Unsicherheiten, darunter:

  • Anhaltende Zollkonflikte zwischen den USA und China,
  • Ein starker US-Dollar, der regionalen Währungen zusetzt,
  • Rezessionssignale durch inverse US-Zinskurven.

Aktuelle Entwicklungen: Vorsichtiger Rebound, anhaltende Volatilität

Nach dem massiven Einbruch zeigte der Markt in Singapur erste Anzeichen einer Stabilisierung, gestützt durch eine leichte Erholung wichtiger asiatischer Indizes. Der STI konnte seitdem etwa 2,1 % zurückgewinnen – angetrieben durch Schnäppchenkäufe bei Blue-Chip-Aktien wie DBS Group, Keppel Corp und Singtel.

Doch Analysten bleiben vorsichtig:

  • Ungewissheit über die US-Handelspolitik,
  • Schwankungen bei globalen Rohstoffpreisen, insbesondere Öl und Halbleiter,
  • Erwartete Orientierung durch die nächste geldpolitische Entscheidung der Monetary Authority of Singapore (MAS).

Diese Faktoren belasten weiterhin die kurzfristige Marktrichtung.

Druck auf ganz Asien

Der Abwärtstrend in Singapur spiegelte ähnliche Verluste in der Region wider:

  • Japans Nikkei 225 fiel um über 4 %,
  • Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 5,2 %,
  • Südkoreas KOSPI sank um 3,9 %.

Dies unterstreicht die wachsende Sorge, dass zunehmende Handelskonflikte das globale Wachstum bremsen und Unternehmensgewinne beeinträchtigen könnten.

Fazit für Anleger

Auch wenn Singapur weiterhin als einer der stabilsten Finanzplätze Asiens gilt, macht seine Offenheit für den Welthandel und die Abhängigkeit von multinationalen Exporten das Land besonders anfällig für externe Schocks. Analysten raten daher:

  • Diversifikation der Portfolios,
  • Keine Ãœberreaktionen auf kurzfristige Volatilität,
  • Beobachtung von Zentralbankentscheidungen und Unternehmensberichten zur Orientierung.

Während sich die globalen Märkte neu ausrichten, dürfte auch Singapur weiterhin mit Turbulenzen konfrontiert sein – gleichzeitig ergeben sich Chancen für langfristig orientierte, risikobewusste Anleger. (zai)