Air Malaysia: Ein Deutscher soll Fluglinie aus Krise retten

Kuala Lumpur – Der deutsche Chef der irischen Fluglinie Aer Lingus, Christoph Müller, soll Malaysia Airlines aus der Krise helfen. Müller werde 2015 das Steuer bei der malaysischen Gesellschaft übernehmen, teilte der Hauptaktionär der Fluglinie, der Staatsfonds Khazanah Nasional, am Freitag mit. Der Deutsche ist damit der erste nicht-malaysische Chef des Unternehmens.

Müllers Vertrag mit Aer Lingus läuft am 1. Mai 2015 aus, doch Khazanah verhandle derzeit mit ihm über einen früheren Dienstantrit.

Malaysia Airlines schreibt nach zwei Katastrophen in diesem Jahr starke Verluste. Im März verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli stürzte Flug MH17 über der Ostukraine ab, vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen 537 Menschen ums Leben.

Die schwer angeschlagene Fluglinie soll am 12. Dezember von der Börse genommen werden und vollständig in staatliche Kontrolle übergehen.

Müller hatte 2009 Aer Lingus übernommen und die irische Fluglinie saniert. Zuvor war der gebürtige Wuppertaler im Tui-Vorstand und hatte hochrangige Posten unter anderem bei Daimler Benz Aerospace, Lufthansa und dem Logistikspezialisten DHL.