Berlin – Jeder zweite BundesÂbürger hat seinen Urlaub für 2014 schon geplant. Zu einer ordentlichen Vorbereitung gehört auch, den KrankenÂversicherungsÂschutz für die Reise zu checken. Da kommt der aktuelle Test von Finanztest gerade richtig. Finanztest hat 81 Angebote für AuslandsÂreise-KrankenÂversicherungen getestet: 35 Tarife für Familien und 46 Tarife für EinzelÂpersonen. Ergebnis: Viele Versicherer bieten besseren Schutz als früher. Für Kunden mit älteren Verträgen kann ein Wechsel sinnÂvoll sein.
Der Schutz fürs Ausland ist nicht teuer. Sehr gute JahresÂtarife für Familien gibt es schon für rund 18 Euro, EinzelÂpersonen sind mit weniger als 10 Euro dabei. Insgesamt gab es bei den FamilienÂtarifen achtÂmal, bei den EinzelÂtarifen sogar elfmal ein Sehr gut. Woran erkennt man sehr gute Angebote? Die Versicherer bieten umfassende GesundÂheitsÂleistungen, wenn Urlauber schwer erkranken. Sie kommen auch für einen KrankenrückÂtransÂport nach DeutschÂland auf, sofern dieser mediziÂnisch sinnÂvoll ist.
Geraten Urlauber in Unruhen oder einen Bürgerkrieg hinein, schließen sehr gute Policen den Schutz nur aus, wenn Urlauber trotz Reisewarnung des Ausländischen Amtes gereist sind. Geprüft haben wir auch, mit welchen besonderen Leistungen Familien rechnen können: 19 von 35 Versicherern überÂnehmen zum Beispiel uneingeÂschränkt „Rooming-in-Kosten“. Das kann für Familien mit Kindern wichtig sein. Im Notfall kann dann eine BegleitÂperson beim Kind im KrankenÂhaus bleiben. Erkranken dagegen die Eltern im Urlaub schwer, ist es gut, wenn die Kinder versorgt sind. Manche Versicherer organisieren eine NotfallÂbetreuung vor Ort oder bei Bedarf eine begleitete RückÂreise.
Tipp: Haben Sie Fragen zum Thema? Am MittÂwoch, den 21.05., stehen Finanztest-Experten zwischen 13 und 14 Uhr im Chat Auslandsreise-Krankenversicherung auf test.de Rede und Antwort.
Schutz auch innerÂhalb der EU sinnÂvoll
Die getesteten JahresÂverträge gelten weltÂweit und für beliebig viele Reisen im Jahr, allerdings darf jede Reise in der Regel nur höchsÂtens sechs bis acht Wochen dauern. Ein Anbieter versichert sogar zehn Wochen Urlaub am Stück.
Für gesetzlich KrankenÂversicherte, die außerÂhalb Europas verreisen, ist eine Auslands-ReisekrankenÂversicherung ein Muss. Ob sie einen Städtetrip nach New York unternehmen oder mit dem WohnÂmobil durch Kanada fahren oder zum Relaxen nach ThaiÂland fliegen: Die gesetzlichen Kassen kommen für ambulante BehandÂlungen oder einen KlinikÂaufenthalt außerÂhalb Europas nicht auf.
Nur in Ländern der EU und in Ländern, mit denen ein SozialÂversicherungsÂabkommen besteht, gilt die GesundÂheitsÂkarte. Allerdings werden BehandÂlungsÂkosten und Medikamente, die Ärzte privat abrechnen nicht immer voll erstattet. Für einen KrankenrückÂtransÂport nach DeutschÂland zahlt die Kasse nie. Deshalb ist der zusätzliche AuslandsÂreiseÂschutz auch innerÂhalb Europas sinnÂvoll. Privat KrankenÂversicherte sollten prüfen, ob ihr Tarif auch im Ausland vollen Schutz bietet. Falls nicht, kann eine AuslandsÂreise-KrankenÂversicherung auch für sie sinnÂvoll sein.
Schutz nur im Notfall
Generell zahlt ein AuslandsÂreise-KrankenÂversicherer nur im Notfall. Für chroÂnisch Kranke kann das problematisch sein, wenn ihre Krankheit vorhersehbar war und sich Versicherer darauf berufen, dass keine unerwartete NotfallÂsituation vorliegt. Allerdings springt die gesetzliche Kasse ein, wenn chroÂnisch Kranke schon vor der Reise nachÂweisen können, dass sie von privaten AuslandsÂreise-KrankenÂversicherern abgeÂlehnt werden. Mehr Informationen bietet die Meldung Chronisch krank in den Urlaub auf test.de.
Erhöhte Beiträge für Senioren
Senioren zahlen beim KrankenÂversicherungsÂschutz fürs Ausland oft mehr. Die meisten Versicherer verlangen von Senioren AltersÂzuschläge ab dem 65., 70. oder 75. GeburtsÂtag. Die Universa verlangt für ihren Einzel-Tarif „uni-RD“ sogar schon ab dem 59. GeburtsÂtag den erhöhten Beitrag von 38,64 Euro statt 12,84 Euro im Jahr. Nur ein Versicherer kommt ohne AltersÂzuschlag und ohne HöchstÂeintrittsÂalter aus. Der sogar sehr gute Schutz kostet für Jung und Alt immer 8 Euro.
ErstÂmals VerständlichÂkeit getestet
ErstÂmals hat Finanztest auch getestet, wie klar Versicherer ihre Bedingungen für den AuslandsÂreiseÂschutz formulieren. Ergebnis: Die Sätze sind oft zu lang und zu verschachtelt. Die Bedingungen teilÂweise zu kompliziert. Oft konnten wir für TransÂparenz und VerständlichÂkeit nur die Note ausreichend vergeben. Nur 13 von 81 Tarifen schnitten in diesem PrüfÂpunkt gut ab, kein einziger erreichte ein Sehr gut. Quelle: Stiftung Warentest