Berlin – Die Siemens AG hat sich klar zum Industriestandort Deutschland und zur Innovationsmetropole Berlin bekannt. Mit einer Investition von über 600 Millionen Euro wird das Unternehmen am traditionsreichen Standort Siemensstadt zusammen mit dem Bezirk und dem Senat einen neuen Stadtteil entwickeln, der moderne Urbanität, also die Verbindung verschiedener Nutzungen wie Arbeiten, Wohnen, Freizeitgestaltung vereint.
Im Projekt werden Synergien durch das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen, die in bestimmten, für Siemens und Berlin wichtigen Innovationsfeldern und Schlüsseltechnologien zum Tragen kommen. Damit wird der Industriestandort gestärkt und gleichzeitig der Weg zur Smart City fortgesetzt. Die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte von Siemens in Berlin, auf einer Fläche von ca. 70 Hektar, ist ein gutes Beispiel für ein Miteinander von Wirtschaft und Politik zum Wohl der Stadt. Siemens beschäftigt rund 11.400 Mitarbeiter in Berlin.
DerRegierende Bürgermeister Michael Müller erklärte hierzu: „Die Digitalisierung verändert das gesamte Leben und Arbeiten der Menschen. Wir freuen uns sehr, dass eines der innovativsten Unternehmen, das seine Wurzeln hier in Berlin hat, eine so große Investition in den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Berlin macht, um mit uns gemeinsam Möglichkeiten und Chancen dieser Entwicklung auszuloten. Von Berlin geht damit ein deutliches Signal aus: Wirtschaftliche Modernität und soziale Verantwortung gehören zusammen und werden hier gedacht, erprobt und gelebt. Die Entscheidung des Unternehmens verstehe ich auch als Signal, dass Berlin ein innovativer Standort ist, von dem man sich Zukunftsimpulse verspricht.“
Die Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Ramona Pop, fügte hinzu: „Berlin und Siemens sind starke und verlässliche Partner. Wir haben in den letzten Monaten erfolgreich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Siemens in den Wirtschaftsstandort Berlin investiert. Der Einsatz hat sich gelohnt: Wir haben uns gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt, Siemens wird 600 Millionen Euro in den Innovations-Campus investieren. Dieses zukunftsweisende Projekt ist bedeutend für Siemens, die Siemensstadt und ganz Berlin. Unsere Stadt ist mit der boomenden Digitalwirtschaft, den internationalen Talenten und der modernen Industrie der passende Standort für den Campus”.
„Berlin hat mit Siemens auf Augenhöhe verhandelt, wir haben schnell und im Interesse unserer Stadt agiert. Es ist gut, dass Siemens das Potential Berlins sehr schätzt und wir eine Verständigung für die gemeinsame Entwicklung dieses traditionsreichen Industriestandorts und die Schaffung moderner Arbeitsplätze gefunden haben“, so Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa.
„Das Gründungskonzept der Siemensstadt 1897 bestand darin, Arbeiten, Forschung und Wohnen zu vereinen und damit eine intakte Symbiose für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Auch heute müssen wir die Zukunft der Arbeit neu denken. Megatrends wie die industrielle Digitalisierung und die Urbanisierung werden fundamentale Veränderungen mit sich bringen. Arbeiten, Leben und Wohnen werden integrierter, und mit der zunehmenden Vernetzung von Menschen und Dingen entstehen neue Ökosysteme. Siemens ist Weltmarktführer und Vordenker in der Automatisierung und der industriellen Digitalisierung. Genau darum geht es uns in der Siemensstadt 2.0 – wir wollen Industrie 4.0 auch im sozio-ökonomischen Umfeld führend gestalten. Dazu gehört ein vernetztes Ökosystem mit flexiblen Arbeitsbedingungen, gesellschaftlicher Integration und bezahlbarem Wohnraum“, sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.
Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG: „Der Senat von Berlin hat in den vergangen Wochen überzeugend dargelegt, dass er ein solches Großprojekt will, und sehr gute Voraussetzungen dafür geschaffen, um die Entwicklung für beide Seiten zu einem Erfolg zu führen. Als gebürtiger Berliner freue ich mich besonders über diese Vereinbarung, da wir mit Siemensstadt 2.0 einen neuen integrativen Ansatz eines Ökosystems kreieren, wo wir Arbeiten, Forschen, Wohnen und Lernen auf einem Areal vereinen. Wir verbinden Spitzentechnologie und neue Arbeitswelten und entwickeln so einen Kiez, der Raum für Entwicklung und Fortschritt schafft. Wir greifen damit den Ursprungsgedanken von Werner von Siemens auf und tragen diese Idee in die Zukunft.“
Die heute unterzeichnete Vereinbarung sieht vor, die Siemensstadt zu einem Schwerpunktstandort mit Raum für innovative Ideen und Kreativität auszubauen. Neben dem Memorandum of Understanding zum Innovations-Campus wurde eine zweite Absichtserklärung für einen Industrie- und Wissenschaftscampus mit der Stadt Berlin, der TU Berlin, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) unterzeichnet. Die Absichtserklärung stellt die Weichen für eine erste konkrete Maßnahme, die sowohl dezidierte Kerntechnologien als auch spezifische Anwendungsfelder im Bereich der konventionellen Kraftwerkstechnik adressiert.