Berlin – Der Bundestag verabschiedet heute ein Migrationspaket, das unter anderem den Zugang von Fachkräften auf den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern soll. Dazu erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:
„Bei der Steuerung qualifizierter Zuwanderung haben wir schon viel zu viel Zeit verloren. Wir begrüßen sehr, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nach langen Diskussionen jetzt endlich verabschiedet wird. Deutschland ist ein Einwanderungsland und kann von Zuwanderung massiv profitieren. Wir brauchen gut ausgebildete Digitalexpertinnen und Digitalexperten, um unsere wirtschaftliche und soziale Leistungsfähigkeit auch im digitalen Zeitalter zu erhalten.
Ende 2018 fehlten der
deutschen Wirtschaft 82.000 IT-Spezialisten – ein Anstieg um 49 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Jede freie Stelle ist ein Verlust an Wertschöpfung und
ein Weniger an Innovation am Wirtschaftsstandort Deutschland. Jeder IT-Job, der
nicht besetzt werden kann, bremst uns bei einem der wichtigsten Zukunftsfelder
überhaupt aus: der Digitalisierung.
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert es qualifizierten Fachkräften,
aus Drittstaaten nach Deutschland zu kommen und hier dauerhaft zu arbeiten.
Speziell für IT-Fachkräfte werden die Voraussetzungen gesenkt. Sie dürfen ohne
formalen Qualifikationsnachweis einwandern, sofern sie über eine einschlägige
Berufserfahrung von drei Jahren verfügen. Dieser Ansatz ist absolut vernünftig.
Formale Bildung spielt in der schnelllebigen IT eine nachrangige Rolle. Wichtig
ist, was jemand wirklich kann und ob er die an ihn gestellten Anforderungen
erfüllt. Das können die Unternehmen am besten beurteilen, und zwar völlig
unabhängig von Urkunden mit amtlichem Stempel.
Qualifizierte Zuwanderung wird von dem Großteil der Bevölkerung unterstützt.
Drei von vier Bürgerinnen und Bürger (75 Prozent) sagten in einer
Bitkom-Umfrage 2018, dass die Politik die Zuwanderung in akademischen
Mangelberufen, wie etwa IT-Spezialisten oder Ärzten, gezielt fördern soll. Zwei
Drittel (67 Prozent) sind überzeugt, dass Zuwanderung dringend nötig ist, um
Wohlstand und Wirtschaftswachstum zu sichern.“