Berlin – Der Deutsche Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung den Antrag der Koalitionsfraktionen mit dem Titel „Mit nationaler Tourismusstrategie den Standort Deutschland weiter stärken“ angenommen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) begrüßt ausdrücklich, dass die Reisewirtschaft darin als wichtiger Wirtschaftsfaktor gewürdigt wird – sowohl in Deutschland, als auch im Ausland. In dem Papier finden sich zentrale Forderungen des DRV wieder. Nun gilt es aber, diese im Rahmen konkreter Gesetze mit Leben zu füllen.
„Der Beschluss des Deutschen Bundestages trägt der Bedeutung der Reisewirtschaft als wichtigem Wirtschaftsfaktor Rechnung“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Viele unserer Forderungen und Projekte finden sich in dem Papier wieder und das ist erfreulich. Aber auf die Worte müssen jetzt auch Taten folgen. Was aktuell mit der rückwirkend geltenden Erhöhung der Luftverkehrsteuer geplant ist, hat mit Entlastung und Förderung unserer Branche leider wenig zu tun“, so Fiebig weiter.
Fachkräfteförderung und Bürokratieentlastung
Konkret fordert der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, sich weiter für einen Abbau unnötiger bürokratischer Belastungen einzusetzen, die Berufsbilder im Tourismus intensiver zu vermitteln und sich für eine Stärkung von Forschung und Lehre im Tourismus einzusetzen
Wirtschafts- und Beschäftigungseffekte durch den Auslandstourismus
Ausdrücklich begrüßt der Deutsche Bundestag das Potential des Tourismus für Entwicklungs- und Schwellenländer und fordert die Bundesregierung auf, dieses verstärkt zu nutzen. Dies zielt insbesondere auf die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) geförderten Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit, an denen auch der DRV beteiligt ist. Dabei geht es insbesondere darum, Potentiale eines nachhaltigen Tourismus zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stabilisierung in wenig entwickelten Ländern zu stärken. Weiter würdigt der Bundestag das Engagement der deutschen Reisewirtschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus.
Unterstützung für die Kreuzfahrt gefordert
Die Kreuzfahrtbranche soll nach dem Willen des Deutschen Bundestages bei der weiteren Reduzierung von Schadstoffemissionen unterstützt werden, etwa beim Ausbau der nutzergerechten Stromversorgung und der Infrastruktur für die Nutzung von Flüssigerdgas (LNG) in Häfen. Das ist aus Sicht der Reisewirtschaft dringend nötig, so dass die Kreuzfahrt auch weiterhin Innovationstreiberin auf den Weltmeeren und Flüssen sein kann.
Erleichterung von Visa-Vergabe soll geprüft werden
Mit der Prüfung von Visa-Erleichterungen wird eine weitere wichtige Forderung des DRV durch den Deutschen Bundesstag aufgegriffen. Er fordert die Bundesregierung auf zu prüfen, ob Erleichterungen bei der Visa-Vergabe für Urlaubs- und Geschäftsreisen hinsichtlich der Vereinfachung und Verkürzung der Bearbeitungszeiten möglich sind. Hier sollen insbesondere die Potenziale, die die Digitalisierung bietet, besser ausgeschöpft werden.
Ãœber den DRV:
Der Deutsche Reiseverband (DRV) repräsentiert die Reisewirtschaft in Deutschland. Als Spitzenverband bündelt der DRV eine bedeutende Wirtschaftskraft. Seine Mitglieder stehen für den größten Teil des Umsatzes im Reiseveranstalter- und Reisemittlermarkt. Die Tourismusbranche bietet rund 3 Millionen Arbeitsplätze. Mehrere Tausend Mitgliedsunternehmen, darunter zahlreiche touristische Dienstleister, machen den DRV zu einer starken Gemeinschaft, die die vielfältigen Interessen vereint – nach dem Motto „Die Reisewirtschaft. Alle Ziele. Eine Stimme.“