Manila/Wien – Drei Monate nachdem der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen ganze Städte und Dörfer zerstört hat, sind die Menschen weiterhin auf Hilfe von Außen angewiesen. Ãœber vier Millionen der Bewohner hätten ihr zu Hause verloren und seien nach wie vor obdachlos, berichtete die Caritas, die vor Ort unter anderem mit Wasser, Nahrungsmitteln und Schutzplanen hilft.
„Bis zum Einholen der nächsten Reisernte im Mai 2014 sind diese Hilfsmaßnahmen überlebensnotwendig. Betroffene Familien brauchen zudem wetterfeste Unterkünfte, um bei den schwierigen Wetterbedingungen auf den Philippinen trotzen zu können“, betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einer öffentlichen Stellungnahme.
14 Millionen Menschen sind von den Auswirkungen des verheerenden Sturms, der am 8. und 9. November 2013 über den Inseln tobte und Geschwindigkeiten von fast 380 km/h erreichte, betroffen. Die Windböen und Sturmfluten hätten Häuser beschädigt und die Infrastruktur zerstört. Ebenso die Lebensgrundlagen der Menschen – Fischerei und Landwirtschaft müssten in den kommenden Jahren komplett neu aufgebaut werden.
Vor allem die Schwächsten, Kinder und alte Menschen seien immer noch auf die Hilfe von Außen angewiesen, so Landau. Parallel dazu habe der Wiederaufbau und Rehabilitation begonnen. Auslandshilfe Generalsekretär Christoph Schweifer nach einem Lokalaugenschein vor Ort: „Die Wirtschaft und das lokale Geschäftstreiben scheinen sich trotz der fehlenden Kaufkraft der Bevölkerung langsam zu erholen. Auch Schulen werden jetzt wieder geöffnet.“ Die Menschen seien aber nach wie vor auf nachhaltig wirksame Hilfe angewiesen. Am meisten fehle es an Baumaterial für den Wiederaufbau.
Bisher konnte die Caritas nach eigenen Angaben für über 19.000 Familien Nothilfe leisten. 1.250 Familien haben Baumaterial für den Wiederaufbau bzw. die Reparatur von Häusern erhalten. 3.600 Familien bekamen Saatgut, um ihre zerstörten Reisfelder bestellen zu können. Im Sinne der nachhaltigen Hilfe unterstütz die Caritas die Menschen vor Ort aktuell beim Bau von 160 Fischerbooten. Die Kosten für den Bau eines Bootes betragen dabei rund 500 Euro. „Für über 800 Fischer und deren Familien bedeuten diese Boote eine neue Lebensgrundlage“, so Landau. Quelle: KAP