China: Mehrere archäolog-ische Funde entdeckt

Linyi– Im Juli und August 2020 sind gleich drei archäologisch wertvolle Ausgrabungsstätten in China entdeckt worden. Die unterschiedlichen Funde, aus den Provinzen Jilin, Shandong und Hebei sind teilweise über 6.000 Jahre alt. Die Archäologen hoffen, aus den Funden mehr über die Lebensweise der Menschen im Kaiserreich China zu erfahren, denn aus vielen Epochen sind nur die Lebensgeschichten der Kaiser selbst und ihrer höchsten Beamten überliefert. In China werden immer wieder solche alten Stätten entdeckt, jedoch selten in so kurzen Zeitabständen.

Der spektakulärste Fund stammt aus Linyi, in der ostchinesischen Provinz Shandong. Die Relikte wurden auf die Zeit der Beixin Kultur datiert, eine neusteinzeitliche Zivilisation, die vor 7.300 bis 6.100 Jahren um den Unterlauf des Gelben Flusses existierte. Der Fund beinhaltet einen ringförmigen Graben von 4.000 Quadratmetern Größe, sowie drei Wohnstätten. Es wurden Ãœberreste von Kesseln, Schüsseln und Töpfen gefunden. 

Beim Fund im nordchinesischen Hebei handelt es sich um eine Steintafel, die im Xuliukou Abschnitt der Großen Mauer versteckt war. Die gut ein Meter lange Platte, die auf das Jahr 1584 datiert wurde, listet in 300 Zeichen Namen und Rang von 15 Beamten aus der Ming-Dynastie auf, die für den Bau des Abschnitts verantwortlich waren. Guo Lifei, der das Museum der nahegelegenen Stadt Qian’an leitet, verspricht sich von dem Fund einen tieferen Einblick in das Beamtensystem der Ming-Dynastie. 

Im Dorf Sihe in Jilin, ebenfalls in Norchina, wurde auf einem Feld eine Grabstätte aus der Zeit der Liao Dynastie (907-1125) gefunden. Nach Angaben des Ausgrabungsteams war der seltene Fund unberührt und sehr gut erhalten. Die ersten Ausgrabungsstücke enthielten unter anderem einen Altar aus Ziegelsteinen und einen Schädelknochen. Die Archäologen wollen nun den Rest mithilfe von Drohnen und 3D-Scannern erforschen, um die Struktur des Grabes nicht zu gefährden.