Peking – Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten jährte sich am Dienstag zum vierzigsten Mal. Die Beziehungen seien in einer entscheidenden Phase, sagte Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Sowohl Xi als auch der amerikanische Präsident Donald Trump lobten den enormen Fortschritt der letzten vier Jahrzehnte und sprachen einander Glückwünsche aus.
In der Grußbotschaft sagte Xi, die Geschichte habe gezeigt, dass Kooperation die beste Wahl für beide Seiten sei. Er stehe für eine Zusammenarbeit mit Trump bereit, um die chinesisch-amerikanischen Beziehungen zu entwickeln und den Konsens in einer gemeinsamen Anstrengung umzusetzen. Dadurch sollten die Beziehungen vorangetrieben werden, geprägt durch Koordination, Kooperation und Stabilität, um beiden Völkern und dem Rest der Welt besser dienen zu können.
Trump schrieb, er werde der Förderung kooperativer und konstruktiver Beziehungen zwischen den USA und China Priorität einräumen. Seine Freundschaft mit Xi habe eine solide Grundlage geschaffen, um beiden Ländern in den kommenden Jahren zu Erfolgen zu verhelfen. In der vergangenen Woche hatten beide Staatschefs miteinander telefoniert und die Hoffnung bekundet, den Konsens während des gemeinsamen Treffens Anfang Dezember in Argentinien in eine Vereinbarung zu überführen.
Beobachter bewerten den neuen Umgang zwischen Xi und Trump als positives Signal, was darauf hindeute, dass die führenden Volkswirtschaften versuchten, ihre Differenzen in dem monatelangen Handelskonflikt zu bewältigen, und die Beziehungen wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.
Da Wei, Direktor des Zentrums für internationale Strategie- und Sicherheitsstudien an der Universität für internationale Beziehungen, sagte, eine grundlegende Lektion aus den 40 Jahren der Beziehungen zwischen China und den USA sei, dass die Beziehungen dann besser waren, wenn sie die Dinge aus strategischer und historischer Perspektive betrachteten. Bei der Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen hätten die jeweiligen Staatschefs eine wichtige Rolle gespielt, fügte er hinzu.
Der Handel und die Investitionen zwischen beiden Ländern haben in den letzten 40 Jahren stark zugenommen. Das Handelsvolumen zwischen China und den USA betrug damals weniger als 2,5 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2017 wurde die Marke von 580 Milliarden US-Dollar überschritten. Die Investitionen in beide Richtungen waren bei Aufnahme der Beziehungen fast bei Null, mittlerweile beläuft sich die Summe auf über 230 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017.
Neben den wirtschaftlichen Beziehungen ist auch der zwischenmenschliche Austausch gewachsen. Vor 40 Jahren fanden zwischen beiden Ländern nur einige tausend Besuche pro Jahr statt, 2018 belief sich die Zahl auf 5,3 Millionen.
Stephen Roach, Ökonom und Senior Fellow am Jackson Institute for Global Affairs der Yale University, sagte, in einer wechselseitig abhängigen Beziehung wie der zwischen den USA und China sollten beide Länder daran arbeiten, ihre eigenen wirtschaftlichen Probleme und Ungleichgewichte anzugehen, um besser in der Lage zu sein, Probleme anzusprechen, die ihre Beziehungen behindern.
Nur durch eine Stärkung im Innern könnten sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt besser positionieren, um ihre Beziehung in eine konstruktivere Interdependenz zu überführen, anstatt in einer Beziehung zu verharren, die Reibungen schafft, und das Wirtschaftswachstum ernsthaft behindert, so Roach.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang, sagte in der vergangenen Woche, dass beide Seiten bei der Entwicklung der Beziehungen ihre strategischen Absichten rational und objektiv betrachten, die strategische Kommunikation verstärken, das strategische gegenseitige Vertrauen vertiefen und Fehlurteile vermeiden sollten. (CIIC)