BEIJING – Die chinesische Regierung hat angekündigt, die Regulierung und Kontrolle der Wirtschaftsprüfungsunternehmen im Land zu verstärken. Dies betrifft sowohl die einheimischen als auch die internationalen Prüfer, zu denen die „Big Four“ Deloitte, PwC, KPMG und EY gehören. Der Grund für diese Maßnahme ist die Verbesserung der Qualität der Bilanzprüfung, nachdem es in den letzten Jahren mehrere Skandale und Unregelmäßigkeiten im Finanzsektor gegeben hat.
Ein Beispiel dafür ist der Fall von Deloitte, das von den chinesischen Behörden mit einer Geldstrafe von umgerechnet 30 Millionen Dollar und einem dreimonatigen Geschäftsverbot belegt wurde. Deloitte wird vorgeworfen, Fehler bei der Prüfung des Finanzdienstleisters China Huarong Asset Management gemacht zu haben, der 2021 von einem staatlichen Unternehmen gerettet werden musste. Deloitte hat die Strafe akzeptiert und versprochen, einen Plan zur Verbesserung der Prüfungsqualität zu erarbeiten.
Auch PwC steht unter Druck, da es in Hongkong wegen seiner Prüfungsarbeit für den angeschlagenen Immobilienkonzern Evergrande ermittelt wird. PwC hat das Mandat für Evergrande Anfang Januar wegen Bilanzierungsstreitigkeiten niedergelegt. Evergrande ist das größte private Immobilienunternehmen Chinas und steht vor einem möglichen Zahlungsausfall.
Die chinesische Regierung will mit den schärferen Vorschriften das Vertrauen in den heimischen Finanzmarkt wiederherstellen und verhindern, dass sich solche Krisen wiederholen. Die Wirtschaftsprüfungsunternehmen müssen sich daher auf mehr Überwachung und Sanktionen einstellen, wenn sie gegen die Regeln verstoßen.