WASHINGTON – China ist seit langem ein wichtiger Handelspartner und Investor für die zehn Mitgliedstaaten der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN). In den letzten Jahren hat China seine wirtschaftlichen, politischen und militärischen Beziehungen zu den ASEAN-Staaten weiter ausgebaut und versucht, seinen Einfluss in der Region zu stärken. Dies hat sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die ASEAN-Staaten mit sich gebracht, die sich mit den wachsenden Spannungen zwischen China und den USA auseinandersetzen müssen.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Brookings Institute analysiert die verschiedenen Aspekte von Chinas steigendem Einfluss in den ASEAN-Staaten und bietet Empfehlungen für die Politikgestaltung. Die Studie untersucht unter anderem die folgenden Themen:
– Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Chinas Belt and Road Initiative (BRI) auf die ASEAN-Staaten, insbesondere im Hinblick auf die Infrastrukturentwicklung, die Handelsintegration und die Schuldenfallen.
– Die politischen Implikationen von Chinas wachsender Präsenz in den ASEAN-Staaten, einschließlich der Rolle der chinesischen Diaspora, der Soft-Power-Initiativen und der Einmischung in die inneren Angelegenheiten.
– Die sicherheitspolitischen Herausforderungen, die sich aus Chinas zunehmender Militarisierung im Südchinesischen Meer ergeben, sowie die Reaktionen der ASEAN-Staaten auf die territorialen Streitigkeiten und die Freiheit der Schifffahrt.
– Die strategischen Optionen für die ASEAN-Staaten, um mit Chinas steigendem Einfluss umzugehen, unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und Bündnisse.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die ASEAN-Staaten eine ausgewogene und pragmatische Haltung gegenüber China einnehmen sollten, die sowohl die Vorteile als auch die Risiken von Chinas Engagement berücksichtigt. Die Studie empfiehlt auch, dass die ASEAN-Staaten ihre regionale Solidarität und Zusammenarbeit stärken sollten, um ihre gemeinsamen Interessen zu schützen und ihre Verhandlungsposition zu verbessern. Schließlich schlägt die Studie vor, dass die ASEAN-Staaten einen konstruktiven Dialog mit China führen sollten, um mögliche Konflikte zu vermeiden oder zu entschärfen und eine friedliche Koexistenz zu fördern.