Berlin – Der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt hat eine fehlende „Corona“-Strategie der Polizei beklagt. Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ sagte er, es sei „keine Strategie erkennbar, wie Deutschland insgesamt auf die Bedrohung reagiert“. Appelle an die Be-völkerung, Ruhe zu bewahren, würden nicht ausreichen, denn die Verunsicherung sei vielerorts mit Händen greifbar.
„Die zersplitterte Zuständigkeit trägt nicht zur Beruhigung bei, es fehlt jegliche zentrale Steuerung und Planung“, meinte Wendt, der die Einsatzbereitschaft der Beamtinnen und Beamten betonte. Die Polizei werde ihren gesetzlichen Auftrag zum Schutz der Bevölkerung erfüllen, sie habe schließlich „immer wieder gezeigt, dass die Erfüllung solcher Verpflichtungen absolute Priorität hat, auch wenn dabei noch mehr Überstunden entstehen“.
Laut Wendt ist es zudem üblich, dass bei Lageveränderungen neue Schwerpunkte gesetzt werden und andere Aufgaben zurückgestellt werden müssten. „Insgesamt zeigt sich in solchen Situationen aber immer wieder, dass die staatlichen Strukturen zu sehr auf Kante genäht wurden und zusätzliche Belastungen nur unter ungeheuren Anstrengungen der Beschäftigten zu stemmen sind. Das betrifft sowohl die Polizei als auch andere Behörden und Einrichtungen, etwa im Gesundheitswesen oder in den kommunalen Verwaltungen“.