Berlin – Eine aktuelle Berechnung der Bertelsmann-Stiftung, der zufolge Deutschland bis zum Jahr 2060 jährlich mindestens 260.000 qualifizierte Zuwanderer braucht, hält Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), für realistisch.
Die Studie weist zu Recht darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft vielerorts qualifizierte Zuwanderer braucht“, sagte Dercks der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Auch die Größenordnung scheint realistisch.“
Schon heute schieden alljährlich rund 300.000 mehr Menschen aus dem Erwerbsleben aus als junge Leute die Schule verließen, gab der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer zu bedenken. „Mehr als 60 Prozent der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel heute das größte Risiko für ihre Geschäftsentwicklung“, betonte er. Künftig sei deshalb mehr qualifizierte Zuwanderung erforderlich – auch aus Staaten außerhalb der EU.
„Damit dies gelingt, müssen wir gemeinsam im Ausland aktiv für die Einwanderung nach Deutschland werben und gleichzeitig an pragmatischen Zuwanderungsregeln vor allem für beruflich Qualifizierte und einem besseren Angebot an Deutschkursen arbeiten“, mahnte Dercks.