Genf – Als „wichtiges Signal für die Weltwirtschaft“ bewertet Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), den Konsens zum „Bali-Paket“, den die Mitglieder der Welthandelsorganisation WTO jetzt in Genf gefunden haben.
Nachdem Indien das Paket lange blockiert und zuletzt auch Argentinien Bedenken angemeldet hatte, wurde am gestrigen Donnerstag eine Einigung erzielt.
Nun könne „das Abkommen über Handelserleichterungen aus der Geiselhaft entlassen werden“, sagte Treier dem  „Handelsblatt“. „Jetzt gilt es, die Ratifizierung der Vereinbarung möglichst schnell voranzutreiben.“ Danach seien die WTO-Mitgliedsstaaten aufgerufen, durch eine rasche Umsetzung die Zollabwicklung weltweit einfacher und transparenter zu machen.
Der DIHK-Außenwirtschaftschef rechnet damit, dass hierdurch allein die deutsche Exportwirtschaft in den ersten fünf Jahren nach Inkrafttreten bis zu 60 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen könnte. „Darüber hinaus werden im Rahmen des Bali-Pakets auch Entwicklungsländer bei der Reform ihrer Zollverfahren unterstützt. Die EU hat dafür bereits einen Betrag von 10 Millionen Euro bereitgestellt.“
Treier nannte die Einigung einen „Beweis für die Handlungsfähigkeit der Welthandelsorganisation WTO“. Sie solle „als Impuls für weitere Fortschritte bei der Doha-Runde genutzt werden“, mahnte er.