Phnom Penh, 04.01.2014 – Bei Zusammenstößen zwischen kambodschanischen Sicherheitskräften und protestierenden Textilarbeitern sind drei Menschen getötet worden – das bestätigte der Polizeichef von Phnom Penh. Militärpolizisten eröffneten nach Angaben von Menschenrechtlern vor einer Fabrik in der Hauptstadt Phnom Penh mit Sturmgewehren und Pistolen das Feuer auf die Demonstranten. Zunächst schossen sie in die Luft, später zielten sie auf Demonstranten, hieß es. Die Demonstranten warfen mit Steinen, Flaschen und Benzinbomben.
In der Textilindustrie Kambodschas sind rund 650.000 Menschen tätig. 400.000 von ihnen nähen für internationale Modemarken wie Gap, Nike und H&M. Der Sektor ist eine wichtige Devisenquelle für das verarmte asiatische Königreich. In jüngster Zeit häuften sich Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und Löhne.
Mehrere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Militärpolizei. „Wir erfüllen nur unsere Pflicht, Rolle und Aufgabe. Jetzt sichern wir die Lage“, fügte er hinzu. Die Gewerkschaften hatten zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Die Textilarbeiter fordern eine Verdopplung des Mindestlohns von derzeit rund 57 Euro pro Monat. Eine von der Regierung zugesagte Erhöhung auf 95 Dollar ab April lehnen die Gewerkschaften als unzureichend ab. Die Bekleidungsindustrie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des südostasiatischen Landes. Quelle: heute.de
Nach zwei Wochen überwiegend friedlicher Streiks, Protestmärsche und Demonstrationen hatten die Sicherheitskräfte am Donnerstag erstmals eine Demonstration aufgelöst. Dabei wurden nach Angaben von Teilnehmern mehrere Menschen verletzt und festgenommen. Quelle: heute.de