Abu Dhabi – Etihad Airways hat die zukünftige Innenausstattung ihrer Airbus-A380-Flotte vorgestellt. Für den vorderen Bereich in den Oberdecks hat sich die Airline dabei etwas Besonderes ausgedacht: Wem die First-Class zu popelig ist, kann sich dort in ein Drei-Zimmer-Appartment einmieten und im Luxus schwelgen.
Die neue Klasse „The Residence by Etihad“ soll ein Maß an Luxus und Privatsphäre bieten, wie es sonst nur in Privatjets üblich ist, beschreibt die Airline die Dreizimmerkabine über den Wolken, die bereits von der EASA für Einzel- und Doppelbelegung zertifiztiert wurde.
Die luxuriöse Zwölf-Quadratmeter-Kabine verfügt über ein Wohnzimmer, ein separates Schlafzimmer mit Doppelbett sowie ein eigenes Duschbad. Auf dem gesamten Flug steht den verwöhnten Gästen zudem ein persönlicher Butler zur Verfügung.
Ein Luxushotel im normalen Verkehrsflugzeug
Etihad hatte bei der Umsetzung der neuen A380-Kabine die Vision, die „Individualität und Exklusivität eines Luxus-Boutiquehotels in die Lüfte zu bringen“, freut sich Airlinechef James Hogan bei der Präsentation in Abu Dhabi. Man sei sicher, dass die Wohnräume die Produkt- und Servicestandards an Bord kommerzieller Flugzeuge auf ein „nie da gewesenes Niveau“ bringen werden. „Sie werden die Erwartungen von Flugreisenden in Bezug auf Bordkomfort und Luxus nachhaltig verändern,“ so Hogan.
Etihad ist sich sicher, mit dem neuen Angebot auf eine solvente Zielgruppe zu treffen. Dabei stützt sich die staatliche Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emiraten auch auf Kundenumfragen. Achtzig Prozent des neuen Produktangebots würden direkt auf die Rückmeldungen und Informationen aus Workshops zurückgehen, die man in der ganzen Welt durchgeführt habe.
Zwei verschiedenen First-Class-Produkte
In wie weit diese achzig Prozent Kundenwünsche vor allem die neue Drei-Zimmer-Wohnung betreffen bleibt geheim, aber es gibt auch noch andere Neuigkeiten in der A380-Kabine der Etihad: So bietet die Airline für die etwas ärmeren Superreichen nämlich auch noch ein im Vergleich zum Residence-Drei-Zimmer-Appartment schon fast zierlich wirkendes „First Appartment“.
Auf dem A380-Oberdeck werden neun „First Apartments“ in einer 1-1-Anordnung gestaltet. Das sind mit einer Schiebetür ausgestattete „Einraumwohnungen“, die jeweils über einen Liegesessel sowie eine Ottomane zum Schlafen verfügen. Stolz ist man bei Etihad auf die einzige First-Class-Kabine der Branche mit nur einem Gang.
Die Bar gibt es auch für die Business-Passagiere
Was Emirates vorgemacht hat, kann Etihad damit noch toppen. Neben der ebenfalls vorhandenen Dusche gibt es nämlich auch im Etihad-A380 einen Bar- und Loungebereich. „The Lobby“ ist übrigens nicht nur den Wohnzimmer- und Firstclass-Reisenden vorbehalten, auch Businessclass-Passagiere können hier relaxen.
Neben den neuen First-Class-Abteilen gibt es im Etihad-A380 nämlich auch noch Businessclass- und Economy-Sitze. Die 70 neuen „Business Studio“-Sitze sollen über 20 Prozent mehr persönlichen Platz bieten als die bisherigen Businessclass-Sitze der Airline. Die Sitze lassen sich in ein FullFlat-Bett mit einer Länge von 205 Zentimetern verwandeln.
Als Economy-Class-Passagier gibt es immerhin ergonomische Kopfstützen sowie ein Entertainment-System mit 11-Zoll-Bildschirm. Alle 417 Economy-Sitze in 3-4-3-Konfiguration befinden sich im Unterdeck. Im ganzen Airbus A380 wird zudem für alle Passagiere ein vollständiger Handy- und WiFi-Service eingeführt.
Insgesamt verfügt der A380 bei Etihad damit über 498 Sitzplätze. Damit ist er relativ locker bestuhlt. Die Lufthansa fliegt den A380 (derzeit noch, Premium Economy) mit 526 Sitzen. Das sind auch im Vergleich mit den anderen A380-Betreibern betrachtet recht viele Sitze. Korean hat ihre A380 mit nur 407 Plätzen ausgestattet.
Noch müssen die Etihad-Passagiere sich aber etwas gedulden: Die Auslieferung des ersten von zehn A380 an Etihad ist für das vierte Quartal des Jahres geplant. Quelle: Etihad/airliners, Foto: Etihad