Flightright: Nicht immer Anspruch auf Entschädigung

Berlin – Ist der Flieger verspätet oder fällt aus, wissen Fluggäste oftmals nicht, warum sie nicht pünktlich ans Urlaubsziel oder zum Geschäftstermin kommen. Die echten Gründe für Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr sind für Passagiere so vielseitig wie undurchsichtig. Vor allem wenn sich die Frage stellt: Handelt es sich um einen “außergewöhnlichen Umstand” oder habe ich einen Anspruch auf Entschädigung?

Doch was fällt alles unter außergewöhnliche Umstände? Die Experten von Flightright haben einige ungewöhnliche Beispiele aus den letzten zwölf Monaten zusammengetragen.
 

Krawall über den Wolken

Für ein Partywochenende mit den Freunden nach Mallorca oder auf die Kanaren? Auf Flügen zu diesen beliebten Reisezielen kommt es öfter zu Zwischenfällen. Der Grund: Passagiere, die unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen. Das hat nicht nur Verspätungen und Ausfälle zur Folge, sondern gefährdet auch die Flugsicherheit. Im vergangenen Mai mussten beispielsweise 14 betrunkene Passagiere an Bord einer Maschine von Edinburgh nach Palma de Mallorca bei der Ankunft von der Guardia Civil festgenommen werden. Die Randalierer bekamen eine Geldstrafe, weil sie die Flugsicherheit gefährdet hatten.

Auf einem Flug von Manchester nach Zadar musste die Besatzung ebenfalls die Polizei am Zielort verständigen. Während des dreistündigen Fluges wurde der Flieger von  betrunkenen Reisenden zur Partymeile umfunktioniert. Das führte nicht nur zu Konflikten mit der Crew, sondern auch mit anderen Reisenden, sodass der Flug in den Medien nicht umsonst als “Höllenflug” bezeichnet wurde. Besonders ärgerlich: Da die Fluggesellschaften hier keinen Einfluss auf die Geschehnisse haben, steht den anderen Reisenden auch keine Entschädigung für die entstandene Verspätung zu.

Passagier öffnet den Notausgang

Am 10. Juni diesen Jahres verzögerte sich ein Flieger von Pakistan International Airlines, der von Manchester nach Islamabad unterwegs war, um fast acht Stunden, nachdem ein Passagier den Notausgang mit der Tür des Bord-WCs verwechselt hatte. Der Passagier öffnete vor dem Start die hintere Tür des Flugzeugs und löste dadurch das Notfallprotokoll aus. Daraufhin musste die gesamte Maschine evakuiert werden. 

Falsche Bombendrohung 

Ein Flug, der am 3. Juli 2018 von Fuerteventura nach Santiago de Compostela fliegen sollte, konnte erst mit drei Stunden Verspätung starten, weil ein 11-Jähriger eine gefälschte Bombendrohung in Umlauf brachte. In der Notiz drohte der Junge damit, die Maschine in die Luft zu jagen und gab sich als Terrorist aus. Da solche Drohungen von Sicherheitsbehörden immer ernst genommen werden, wurde die Polizei alarmiert. Der Abflug verzögerte sich dadurch erheblich.

Verspätung wegen rassistischer Kommentare

Ein Flieger vom türkischen Dalaman nach London startete im Juli 2019 mit mehr als einer Stunde Verspätung, weil zwei Passagiere aufgrund rassistischer Äußerungen der Maschine verwiesen werden mussten. Die britischen Touristen bezeichneten andere Reisende an Bord als Terroristen und forderten, diese aus dem Flieger zu entfernen. Andere Reisende mischten sich in den Streit ein. Die Crew verwies die beiden pöbelnden Reisenden daraufhin des Fliegers. 

Gegenverkehr in der Luft

Es ist schon fast ein Klassiker unter den ungewöhnlichen Flugverspätungen: Kollisionen mit Vögeln zwingen immer wieder Flieger zum Umkehren und verursachen Verspätungen. So auch geschehen bei einem Eurowings-Flug Anfang Juli 2019 von Düsseldorf nach Punta Cana. Kurz nach dem Start kollidierte der Flieger mit einem Vogel und musste deshalb nach zwei Stunden nach Düsseldorf zurückkehren. Die Passagiere konnten erst am nächsten Tag mit einem Ersatzflieger in den Urlaub starten.  

Über Flightright

Flightright ist das marktführende Verbraucherportal für die Durchsetzung von Fluggastrechten. Sie tritt für die Rechte von Passagieren im Fall einer Flugverspätung, Annullierung oder Nichtbeförderung ein und beruft sich dabei auf die Fluggastrechte-Verordnung 261/2004 der Europäischen Union.

Flightright hat schon mehr als 200 Millionen Euro Entschädigung für seine Kunden durchgesetzt. Flightright ist Gründungsmitglied der Association of Passenger Rights Advocates (APRA), die 2017 von den führenden Fluggastrechteportalen ins Leben gerufen wurde, um europaweit als Einheit für den Schutz der Fluggastrechte aufzutreten.