Yangon – Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete am Dienstag gemeinsam mit Ludwig Georg Braun, Ehrenpräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und dem Präsidenten des lokalen Kammerdachverbands UMFCCI, U Win Aung, offiziell das Delegiertenbüro der deutschen Wirtschaft in Yangon, der ehemaligen Hauptstadt von Myanmar.
Die Eröffnungszeremonie für das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem DIHK geförderte Delegiertenbüro fand im Rahmen des ersten deutsch-myanmarischen Wirtschaftsforums statt. Die Anwesenheit von rund 150 deutschen Wirtschaftsvertretern unterstreicht das Interesse der hiesigen Unternehmen.
Neben der geostrategisch günstigen Lage Myanmars bietet der Rohstoffreichtum des Landes exzellente Voraussetzungen für zügiges Wachstum. Entscheidend dafür ist jedoch der Ausbau der Infrastruktur und der Energieversorgung.
„Myanmar hat an vielen Stellen starken Nachholbedarf“, bestätigt Ludwig Georg Braun. „Um sich im regionalen Wettbewerb zu behaupten, braucht das Land breit angelegte Ausbildungsaktivitäten und Konzepte für leistungsfähige Wertschöpfungsketten. Dafür ist der Aufbau einer unternehmerischen Infrastruktur wichtig. All das können deutsche Unternehmen in die Zusammenarbeit mit einbringen.“
Der bilaterale Handel bewegt sich derzeit mit einem Volumen von rund 170 Millionen Euro im Jahr 2012 noch auf niedrigem Niveau. Vor allem deutsche Lieferungen wachsen aber dynamisch. Deutschland ist mit einem Anteil von 42,7 Prozent an den europäischen Ausfuhren das mit Abstand wichtigste europäische Lieferland.
Entsprechendes Potenzial attestiert DIHK-Ehrenpräsident Braun den gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen: „Deutsche Produkte und Technologien genießen in Myanmar traditionell hohes Ansehen. Und ich sehe hier viel Wertschätzung für einen partnerschaftlichen und langfristigen Ansatz.“
Ansatzpunkte zum Dialog bestünden auch bei der Gestaltung des myanmarischen Privatsektors, so Braun. „Ganz Asien beneidet Deutschland um unseren leistungsfähigen Mittelstand. Dessen Erfolg gründet auch in der engen Zusammenarbeit mit den großen Konzernen und einer strikten Wettbewerbsorientierung. Dieses Konzept könnte auch in Myanmar zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.“
Die Leitung des Delegiertenbüros hat Monika Stärk übernommen. Sie hat die wirtschaftliche Entwicklung in Myanmar seit 2003 eng verfolgt und deutsche unternehmerische Aktivitäten begleitet. Quelle: DIHK