Griechenland hofft auf Finanzspritze aus China

Athen – Angesichts der dramatischen Finanzlage versucht Athen offenbar mit aller Macht, Geldquellen in China und Russland zu finden. Es gehe um bis zu 15 Milliarden Euro, berichteten die griechischen Wochenzeitungen „Agorá“ und „Karfí“ am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise.

Zehn Milliarden Euro sollen demnach aus China kommen. Peking könnte diese Gelder als eine Art Vorauszahlung für die Nutzung des Hafens von Piräus und einen Einstieg bei der griechischen Eisenbahn leisten, berichtete das Blatt „Karfí“.

Athen hoffe zudem auf drei bis fünf Milliarden Euro aus Russland. Dieses Geld könnte nach einem Bericht der Zeitung „Agora“ als eine Art Vorschuss für künftige Gebühren für die geplante Erdgas-Pipeline Turkish Stream fließen.

Die Pipeline soll russisches Erdgas bis an die griechisch-türkische Grenze bringen soll. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte bei seiner jüngsten Reise nach Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin die Verlängerung der Pipeline in Griechenland und von dort nach Mitteleuropa vereinbart.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet nicht mit einer raschen Einigung in Sachen Reformpaket. Beim Treffen der Euro-Gruppe Ende kommender Woche in Riga sei keine Lösung zu erwarten, sagte er am Freitag zu Beginn der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington. „Es gibt nichts Neues. Und ich bin nicht sicher, dass wir kommende Woche in Riga schon was Neues haben.“ Quelle: dpa