HANNOVER – Die Wasserstoffwirtschaft ist international und somit entstehen weltweit neue innovative Unternehmen. Auch im Südharz löste die Technologie einen Boom aus. Der Aussteller Maximator Hydrogen, ein Hersteller von Wasserstoff-Tankstellen, wächst seit Jahren und peilt im fünften Geschäftsjahr einen Umsatz von 50 Mio. Euro an. Es wird gebaut und Produktionsflächen werden ständig erweitert. Der Auftragsbestand liegt mittlerweile bei über 100 Mio. Euro.
Zahlreiche europäische Mittelständler profitieren von der Wasserstoffwirtschaft und entwickeln immer neue Lösungen für die Erzeugung, die Infrastruktur, den Transport, die Speicherung und Betankung mit Wasserstoff. Rund 300 Aussteller zeigen allein auf der Hydrogen + Fuel Cells EUROPE im Rahmen der HANNOVER MESSE ihre Lösungen, darunter namhafte Unternehmen wie Bosch, Iberdrola, Schaeffler, Siemens, Linde und Emerson. Die Wasserstoffwirtschaft denkt international und präsentiert sich vornehmlich in der Halle 13. Auf einer Fläche von rund 8 000 m2 diskutieren Entscheiderinnen und Entscheider aus aller Welt branchenübergreifend neue Technologien und Anwendungen für Wasserstoff und Brennstoffzellen. Neben Deutschland kommen die meisten Aussteller aus Europa sowie aus China, Japan, Südkorea, den USA und Kanada.
Auch Norwegen ist stark vertreten, da das Land ein wichtiger Partner für die deutschen und europäischen Ambitionen ist. Equinor und die deutsche RWE unterzeichneten unlängst eine Vereinbarung über die Umstellung von Gaskraftwerken auf Wasserstoff, die Produktion von Wasserstoff in Norwegen, den Export via Pipeline nach Deutschland und die gemeinsame Entwicklung von Offshore-Windparks. Statkraft und die deutsche HH2E präsentierten ihre Vereinbarungen mit der norwegischen Nel über den Kauf von Elektrolyseuren für Wasserstofffabriken in mehreren europäischen Ländern. Das Unternehmen Nel ist eines von 14 norwegischen Unternehmen auf der Messe. Die Ingenieure zeigen unter anderem die neueste Generation ihrer Elektrolyseure.
Schon heute erzeugt und verbraucht Europa an die 80 Mio. Tonnen Wasserstoff jährlich. Die Tendenz ist steigend. Die Herausforderung besteht vor allem darin, den bereits genutzten Wasserstoff und die Zusatzverbräuche in Zukunft grün zu gestalten. Bis 2030 will die EU-Kommission den grauen Wasserstoff durch grünen ersetzen. Warum? Grauer Wasserstoff basiert auf fossilen Energiequellen. Die Ambitionen sind hoch. Es braucht noch viele Elektrolyseure, um das Ziel zu erreichen, und es sind nur noch sieben Jahre.
Aus Belgien kommt laut Fraunhofer die effizienteste Technologie zur Herstellung von Wasserstoff: Weltweit werden ZIRFON Separatoren für Alkalische Elektrolyse (AEL) von Herstellern von Elektrolyseuren und Eigentümern von Wasserstoffproduktionsprojekten wegen ihrer Langlebigkeit und anhaltend hohen Produktivität genutzt, erklären die Entwickler.
Doch nicht nur Europa setzt auf Wasserstoff. Auch in China investieren viele Unternehmen. Refire beispielsweise betreibt nach eigenen Aussagen bereits über 4 000 Brennstoffzellen-Lkws. Am ersten Messetag diskutiert Audrey Ma, Vice President bei Refire, mit Vertreterinnen und Vertretern der europäischen Industrie, unter anderem mit Jens Fleckenstein von Daimler Truck oder mit Yves Dumoulin von FORVIA Group über „Heavy Duty Trucks – is Hydrogen the future?“.
Hydrogen + Fuel Cells EUROPE organisiert parallel zur Ausstellung zwei Foren: das Public Forum und das Technical Forum.
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