Berlin – Das Haus der Indonesischen Kulturen lädt am Donnerstag, 10. Oktober, um 19:30 Uhr zu einer Filmveranstaltung in das Kino Babylon am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz. Gezeigt wird der Film „Sultan Agung“ (148 Minuten) mit Ario Bayu, Marthino Lio und Adinia Wirasti (Regisseur: Hanung Bramantyo) aus dem Jahr 2018.
Zum Inhalt: Im 17. Jahrhundert erreicht die koloniale Ausbreitung Europas den Archipel, der heute unter dem Namen Indonesien bekannt ist. Den jungen Raden Mas Rangsang interessiert das zunächst nicht. Als Schüler der Asketenschule von Kyai Jejer wächst der junge Prinz unerkannt als Mitglied einer dörflichen Gemeinschaft mit den Weisheiten des islamischen Gelehrten Sunan Kalijaga auf. Sein größter Wunsch ist es, später einmal in den Stand eines Brahmanen erhoben zu werden. Der Tod seines Vaters, des Königs von Mataram, zwingt ihn jedoch auf den Thron. Er muss nun als Sultan Agung Hanyakrakusuma, dritter König im Sultanat von Mataram, das Land regieren und steht vor der schwierigen Aufgabe, nicht nur die Intrigen am heimischen Hof im Keim zu ersticken, sondern auch, sich gegen die Tricks der holländischen Handelsmacht VOC zu wehren, welche die wirtschaftliche Kontrolle über sein Reich erlangen will. Raden Mas Rangsang steht vor der Herausforderung, jemand zu werden, der er nie sein wollte.
Der Film widmet sich der historischen Figur des Sultan Agung Hanyakrakusuma (1593-1646), dem dritten König des Sultanates Mataram, der von 1613 bis 1646 regierte. Regisseur Hanung Bramantyo hat damit einen Führer auf die Leinwand gebracht, der in Java großes Ansehen genoss. Aus seinem Reich gingen die Königreiche Surakarta und Yogyakarta hervor, deren Höfe bis heute lebendige Zentren javanischer Kultur sind. Wissenschaftler beschreiben ihn differenziert – verehrt auf der einen Seite und beliebt bei seinem Volk als der größte javanische König seiner Zeit, der sich nie dem Monopol der VOC unterwarf und sogar andere Königreiche dazu einlud, sich unter Matarams Protektion zu verbünden. Auf der anderen Seite wurde er kritisiert für seinen Eroberungsdrang, mit dem er benachbarte Königreiche wie Madura, Palembang und sogar Kalimantan unterwarf.
Regisseur Hanung Bramantyo, geboren 1975 in
Yogyakarta, hat an der Fakultät für Film und Fernsehen an der Kunsthochschule
Jakarta studiert. 2004 debutierte er mit dem Spielfilm „Brownies“. Zweimal
erhielt er den national wichtigsten Filmpreis als bester Regisseur, den Citra
Award, auf dem Indonesischen Filmfestival. Von Teenieromanzen bis hin zu religiös
motivierten Dramen beherrscht Bramantyo die gesamte Bandbreite des
Unterhaltungsfilms, volle Kinosäle sind bei seinen Filmen garantiert.
Über seinen Film sagt Bramantyo selbst: “Die Entscheidung, Sultan Agung zu
produzieren, war durch den Wunsch motiviert, die Aufmerksamkeit des Zuschauers
auf so viele Gemeinsamkeiten zwischen damals und heute zu lenken. Wir wollten
Macht, Geld und Liebe als Elemente zeigen, die dem Schicksal einer Nation nicht
nur folgen, sondern es auch beeinflussen und sogar bestimmen.“
Freitickets sind erhältlich an der Abendkasse oder unter https://babylonberlin.eu/programm/filmreihen/film-indonesia
Ort: Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin