Bremen – Chinas Stellung in der Welt hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten stark verändert. Das Land ist mittlerweile zur größten Wirtschaftsmacht der Erde geworden und übt ökonomisch wie politisch deutlichen Einfluss rund um den Globus aus. Diese Entwicklung greift die Jacobs University nun mit dem Jacobs Center for the Study of China and Globalization (China Global) auf, das am Mittwochabend feierlich eröffnet wurde.
Das Center bündelt alle China-relevanten Aktivitäten der Jacobs
University. Es umschließt unter anderem ein Programm für chinesische Gastprofessoren sowie Forschungs- und Lehrkooperationen mit Spitzenuniversitäten in Asien und in der anglo-amerikanischen Welt. Darüber hinaus sucht es den aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit und der Wirtschaft. „Die Forschung und Lehre zu China ist in der deutschen Hochschullandschaft noch stark ausbaufähig. Mit dem China Global Center wollen wir unseren Beitrag dazu leisten“, so Prof. Dr. Dominic Sachsenmaier, Professor für die Geschichte Asiens und Direktor des neuen Instituts.
Neben dem Chinahistoriker sind Wissenschaftler verschiedener
Fachrichtungen an dem Center beteiligt. In ihrer Forschung werden sie sich vorrangig mit zwei Aspekten beschäftigen: dem Einfluss der chinesischen Welt auf die Globalisierung sowie die Auswirkungen, die die Globalisierung auf China hat und in Zukunft haben wird. „Wir konzentrieren uns auf Themen, die sowohl für unsere Studierenden als auch für die Gesamtgesellschaft und für global operierende Unternehmen von großer Bedeutung sind“, so Sachsenmaier. Dabei ist ihm und seinen Kollegen vor allem eines wichtig: Sie wollen nicht nur zu China, sondern mit China arbeiten.
Das Center sei eine logische Weiterentwicklung der bisherigen Aktivitäten der Jacobs University mit China, sagte Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Präsidentin der internationalen Universität, bei der Eröffnung. Bereits jetzt bestünden Kooperationen mit Universitäten in Shanghai und Beijing. Zudem engagiere sich die Jacobs University als Gründungsmitglied im Konfuzius-Institut Bremen. „Wir wollen einen dauerhaften, lebhaften Austausch zwischen China und Bremen etablieren“, so Windt.
Einen speziellen Dank sprach die Präsidentin den externen Partnern aus, welche die Errichtung des Jacobs Center for the Study of China and Globalization unterstützt hatten, unter anderem die Stiftung Bremer Wertpapierbörse, die Buhlmann Gruppe, der Ostasiatische Verein Bremen und das Konfuzius-Institut Bremen. „Sie ermöglichen es uns, das Band zwischen China und Bremen zukünftig noch enger zu knüpfen“, so Windt.
Abgerundet wurde die Eröffnung durch zwei Gastvorträge. Prof. Dr. Kent Deng von der London School of Economics skizzierte die Entwicklung der Volksrepublik über die letzten 100 Jahre, während Prof. Dr. Bai Gao von der Duke University und der Sichuan Jiatong University die Rolle von Innovationen in China beleuchtete.