Hanoi – US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un haben bei ihrem Treffen in Hanoi keine Vereinbarung erzielt und den Gipfel vorzeitig beendet. Ein ursprünglich geplantes gemeinsames Mittagessen und die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung wurden von der Tagesordnung gestrichen. Kim und Trump verließen den Tagungsort in ihren jeweiligen Fahrzeugkonvois.
Zwei Stunden früher als ursprünglich geplant äußerte sich Trump dann vor der Presse: Es sei im Sinne aller gewesen, dass es „keine gute Sache ist, einfach irgendwas zu unterzeichnen“. Trump sagte, er hätte am Donnerstag etwas unterzeichnen können, aber es sei „besser es richtig als schnell“ zu machen. Kim sei „ein ziemlicher Charakter“, zu dem er eine „sehr starke Beziehung“ habe: „Aber manchmal muss man gehen.“
Trump ist auch schon aus Hanoi abgereist. Die Präsidentenmaschine Air Force One hob am Donnerstag um 15.51 Uhr (Ortszeit/9.51 MEZ) vom Flughafen der vietnamesischen Hauptstadt ab – mehr als zwei Stunden vor der ursprünglich geplanten Zeit.
An Sanktionenfrage gescheitert
Gescheitert waren die Gespräche offenbar an den Gesprächen über Sanktionen und Abrüstung. Kim habe die Aufhebung aller Sanktionen gegen Nordkorea gefordert, bevor er seine größte Atomtest-Anlagen auflösen wollte, und Trump habe ihm das nicht zugestehen wollen, erklärte dieser.
Die Vorstellung von Kim zur Denuklearisierung sei nicht dieselbe wie die der USA. Aber man habe sich im vergangenen Jahr angenähert. Wer die Gespräche schließlich abgebrochen habe, wurde nicht geklärt: „Wozu soll das gut sein?“. Man habe sich ohne Ärger getrennt. „Wir mögen einander einfach.“ Trump ging davon aus, dass Kim weiterhin keine neuen Atom- und Raketentests durchführen werde. Trump dankte China für die Unterstützung bei den Verhandlungen. Er nannte Xi Jinping einen „großen Anführer“ und sagte dann, er sei „sehr hilfreich“ gewesen.