Seoul – Seit dem 13. März setzt Korean Air auf ausgesetzten Passagierrouten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Qingdao Passagierflugzeuge für den Frachttransport ein.
Flugaussetzungen und -reduzierungen aufgrund von COVID-19 haben alle Fluggesellschaften dazu veranlasst, ihre Passagierflugzeuge auf Flughäfen zu parken. Die Einreisebeschränkungen vieler Länder für Passagiere, die aus Korea abfliegen, führten dazu, dass 89 der 124 Strecken von Korean Air mit Wirkung vom 13. März ausgesetzt wurden. Die Zahl der internationalen Flüge wurde nach einem Nachfragerückgang um etwa 86 Prozent reduziert.
Zur Überwindung der aktuellen Krise setzt Korean Air daher Passagierflugzeuge als Frachtmaschinen ein. Dieses senkt die Kosten und unterstützt die Import- und Exportunternehmen. Walter Cho, Chairman der Hanjin-Gruppe: „Da sich die COVID-19-Situation immer mehr zuspitzt, ist es wichtig, dass wir bei der Betrachtung des Marktes eine neue Perspektive einnehmen. Indem wir unsere Frachtrouten diversifizieren und den Frachtraum unserer geparkten Passagierflugzeuge nutzen, reagieren wir auf die sich verändernde Nachfrage im Frachtverkehr und können zudem die Gebühren für das Abstellen der Flugzeuge senken.“
Am 13. März beförderte Korean Air mit einem Airbus A330-300, der 20 Tonnen Fracht transportieren kann, Notvorräte und landwirtschaftliche Produkte von koreanischen Unternehmen nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Diese Passagierroute ist seit dem 3. März ausgesetzt. Außerdem plant die Fluggesellschaft, ab dem 21. März weitere Passagierflugzeuge, die seit dem 25. Februar stillgelegt sind, für den Frachttransport nach Qingdao einzusetzen. Eine Ausweitung der Zielorte und der Frachttransporte durch die am Boden befindlichen Passagierflugzeuge ist geplant.
Chairman Walter Cho verfügt über 17 Jahre Erfahrung im Passagier- und Frachtservice und in der strategischen Planung. Er leitete die Abteilung Passenger Services im Jahr 2009 während der globalen Finanzkrise und der Grippepandemie. Damals war die Fluggesellschaft mit einem drastischen Nachfragerückgang bei Flügen aus Korea konfrontiert.
Cho überwand die Herausforderung, indem er Incheon als Umsteigeknotenpunkt für Transitpassagiere attraktiv machte. Während die Mehrheit der großen Fluggesellschaften Defizite verbuchte, stellte er seine Managementfähigkeiten unter Beweis, indem er einen Betriebsüberschuss von 133,4 Milliarden Won (ca. 96,6 Mio Euro) erzielte.
Korean Air wird die proaktiven Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen von COVID-19 fortsetzen und neue Chancen auf dem Markt inmitten unvorhersehbarer Veränderungen wie Flugaussetzungen und den Beschränkungen der USA für europäische Länder suchen.
„Die Geschäftsstrategien für Passagier- und Frachtflüge sollten verlagert werden, da die transatlantische Straße am Himmel jetzt blockiert ist“, erklärte Cho. „Wir müssen flexibel auf die Marktnachfrage reagieren.“