Kuala Lumpur – Nach dem mysteriösen Verschwinden des malaysischen Linienfluges MH370 fordert Malaysia Änderungen an Flugzeugen, um derartige Fälle in Zukunft zu verhindern. Es gehöre zu den erstaunlichsten Erkenntnissen dieser Tragöde, „dass eine Linienmaschine von der Größe einer Boeing 777 fast ohne eine Spur verschwinden kann“, schrieb Ministerpräsident Najib Razak in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag für das „Wall Street Journal“.
Die internationale Luftfahrtorganisation ICAO regte unterdessen eine Satellitenüberwachung ziviler Flüge an. Die Arbeit daran müsse Priorität haben, sagte ICAO-Chef Olumuyiwa Benard Aliu am Dienstag beim Treffen der UN-Organisation im kanadischen Montreal. Behörden sollten dann schneller Hinweise auf «abweichendes Flugverhalten» bekommen.
«Der Verlust eines Flugzeuges mit Menschen darin war immer die größte Sorge der ICAO und der ganzen Luftfahrtwelt», sagte der Nigerianer. «Das Fehlen von Antworten wie bei MH 370 macht alles für die Angehörigen noch viel schwerer.»
Laut Razak ist in Zeiten von Smartphone und mobilem Internet eine Nonstop-Positionsbestimmung von Flugzeugen „längst überfällig“. Zudem könnten wichtige Kommunikationssysteme in Flugzeugen so umgebaut werden, dass sie nicht mehr per Hand abgeschaltet werden können, regte Razak an. Auch die malaysischen Ermittler hatten bereits die Einführung einer Echtzeit-Positionsüberwachung von zivilen Flugzeugen gefordert.
Das Flugzeug mit 239 Insassen an Bord war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Es ist bis heute ungeklärt, warum und wie dies geschah.
Die malaysischen Ermittler gehen davon aus, dass die Maschine fernab von ihrer eigentlichen Route in den Indischen Ozean stürzte. Beweise dafür gibt es bisher nicht, auch intensivste Suchbemühungen brachten keine Spur. Nach Angaben der malaysischen Behörden wurden der Transponder, der die Position der Maschine meldet, und das Kommunikationssystem ACARS vor dem Verschwinden der Maschine offenbar manuell abgeschaltet. Quelle: AFP, dpa
Foto:Â Der malaysische Premierminister Najib Razak.