Saarbrücken – Die Zahl der Zwischenfälle im Flugverkehr ist 2014 einem Zeitungsbericht zufolge auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Es habe unter anderem eine deutliche Zunahme bei Beinahe-Zusammenstößen gegeben, also der kritischen Annäherung zweier Flugzeuge, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Zudem hätten die Probleme durch Vogelschlag deutlich zugenommen.
Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Den Angaben zufolge verzeichnete das Luftfahrtbundesamt im vergangenen Jahr 2483 Zwischenfälle über den Wolken, 404 mehr als 2013. Im Jahr 2010 waren es lediglich 1497 gemeldete Störungen.
Unter anderem stieg die Zahl der Beinahe-Unfälle („near miss“) von 163 im Jahr 2013 auf 208 in 2014. Bei Problemen durch Vogelschlag gab es sogar einen Anstieg von 107 auf 413. Demgegenüber sank die Zahl der von deutschen Luftfahrtunternehmen gemeldeten Laserattacken im vergangenen Jahr leicht auf 303. Im Jahr 2013 waren es noch 322.
Schwarzes Jahr für die zivile Luftfahrt
Bei Luftfahrtkatastrophen waren in diesem Jahr zuvor bereits mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. Damit starben allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als drei Mal so viele Menschen bei Flugzeugunglücken wie im gesamten Jahr 2013. Laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit in Köln war 2013 aber auch ein besonders sicheres Jahr: Bei 17 Unfällen starben insgesamt 224 Menschen. Zwischen 2003 und 2012 starben bei Flugzeugunglücken demnach im Schnitt jährlich 703.
Nach Ansicht der Grünen ist die Zunahme der Störfälle auch eine Folge des schärfer werdenden Wettbewerbs am Himmel. Der Sicherheit dürfe nicht auf der Strecke bleiben, „wenn es darum geht, die Passagiere und Besatzungen zu schützen und sicher von A nach B zu bringen“, sagte der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Tressel, der Zeitung. Quelle: AFP