Beijing – Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Samstag mit einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation nach China gereist. Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), erhofft sich von ihrem Besuch im Reich der Mitte vor allem mehr Schutz für das geistige Eigentum deutscher Unternehmen.
„Das hat sich in jüngster Zeit wieder verschlechtert“, sagte Treier der Nachrichtenagentur dpa. Ein Grund dafür könne sein, dass die internationale Finanzkrise den Druck erhöht habe, eigene Produktionen zu sichern.
„Wir sind bereit, Technologietransfer zu leisten“, betonte der DIHK-Außenwirtschaftschef. „Aber auf freiwilliger, rationaler und betriebswirtschaftlicher Basis.“ Der Zwang, Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern zu bilden, sei gerade in der Automobilbranche ausgeprägt. Damit würden die deutschen Unternehmen sozusagen aufgefordert, ihre „Kronjuwelen“ preiszugeben, kritisierte er.
Treier wertete es jedoch als positives Signal, dass im Beisein von Merkel und dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang am heutigen Montag in Peking erstmals ein deutsch-chinesischer Wirtschaftsausschuss tagt. Daraus könne sich eine bessere Politik für das Patent- und Markenrecht ergeben, so der DIHK-Außenwirtschaftschef. Hier säßen auch erstmals chinesische Unternehmen mit am Tisch. Quelle: DIHK