Berlin – Nach dem – augenscheinlich positiv verlaufenen – Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hofft auch die deutsche Wirtschaft, dass ein Friedensprozess und eine politische Annäherung den nordkoreanischen Markt öffnen könnten.

Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), erinnerte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters daran, dass in Südkorea rund 500 deutsche Unternehmen mit Anlagen und Ausrüstungen im Wert von immerhin rund 10 Milliarden Euro mehr als 35.000 Menschen beschäftigen.
Diese Betriebe stünden „im Prinzip in den Startlöchern, um im Falle einer Öffnung auf eigene Faust oder als Partner gemeinsam mit südkoreanischen Firmen in Nordkorea aktiv zu werden“, so Treier.
Auch wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen noch länger unsicher blieben, arbeiteten Organisationen wie die Weltbank bereits an Plänen, wie sie Investitionen in Nordkorea mitfinanzieren könnten. „Deutschland sollte sich überlegen, wie es Unternehmen ebenfalls bei Investitionen unterstützen könnte“, forderte der DIHK-Außenwirtschaftschef mit Blick auf Instrumente der KfW-Mittelstandsbank oder etwa Hermes-Bürgschaften.
Sollte sich ein Weg öffnen, erwarten die deutschen Unternehmen vor Ort nach Treiers Aussagen sehr schnelle Entwicklungen: „Wenn die Grenze irgendwann aufgemacht werden sollte und wirtschaftliche Aktivitäten mit Nordkorea wieder opportun sein sollten, dann sind es für die meisten Unternehmen bis zur Grenze kaum mehr als 50 Kilometer.“