PJÖNGJANG – In einer beispiellosen Änderung seiner Verfassung hat Nordkorea Südkorea als seinen Hauptfeind deklariert. Diese Entwicklung markiert einen dramatischen Wendepunkt in den bereits angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern auf der Koreanischen Halbinsel. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, dass das nordkoreanische Parlament die Verfassungsänderung in der vergangenen Woche beschlossen hat. Dies folgt auf eine Forderung von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Ende 2023, in der er verlangte, dass Südkorea in der Verfassung als Hauptfeind aufgeführt wird.
Die Entscheidung, Südkorea als feindlichen Staat zu bezeichnen, ist ein deutliches Signal für die Verschärfung der politischen Rhetorik und könnte weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit in der Region haben. Seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953, der mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete, befinden sich die beiden Nationen formal im Kriegszustand. Die jüngsten Äußerungen von Kim Jong Un und die Verfassungsänderung verschärfen die Situation weiter.
Experten sehen in dieser Entwicklung eine mögliche Reaktion auf die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea und die zunehmenden Spannungen mit den Vereinigten Staaten. Es wird befürchtet, dass diese Eskalation zu einer Destabilisierung der gesamten Region führen könnte. Die südkoreanische Regierung hat noch nicht offiziell auf die Verfassungsänderung reagiert, aber es wird erwartet, dass sie die internationale Gemeinschaft um Unterstützung bitten wird, um eine friedliche Lösung zu finden.
Die innerkoreanischen Beziehungen sind seit jeher komplex und von Misstrauen geprägt. Diese neueste Entwicklung könnte die Bemühungen um eine Annäherung und dauerhaften Frieden auf der Halbinsel weiter erschweren. (zai)