Beijing – Japan, Südkorea und China treiben ihre Bemühungen voran, wieder Bewegung in die festgefahrenen Atomgespräche zwischen den USA und Nordkorea zu bringen.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in sagte am Montag nach einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping, er setze auf eine engere Zusammenarbeit mit China. Das staatliche chinesische Fernsehen berichtete, Xi habe Moon zugesagt, die Bemühungen Südkoreas zu unterstützen. Der Konflikt solle mittels Dialog entschärft werden. China ist der einzig verbliebene Verbündete des isolierten Nordkorea, weshalb der Volksrepublik eine Sonderrolle zukommt. Später am Montag wurde ferner Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bei Xi erwartet. Anschließend sollte es Gespräche zwischen Abe, Moon und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang in Chengdu geben.
Zuletzt hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den USA eine Frist bis zum Ende des Jahres für eine einvernehmliche Lösung des Streits über die atomare Bewaffnung des kommunistischen Staates gesetzt. Andernfalls wolle er nicht näher beschriebene neue Wege einschlagen. Am Sonntag hatte sich Kim nach staatlichen Angaben mit führenden Militärs getroffen, um eine Verbesserung der militärischen Fähigkeiten zu besprechen. Am Samstag verlautete über die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, die USA könnten teuer für Kritik an dem Umgang mit Menschenrechten in Nordkorea bezahlen. Die Vereinten Nationen hatten dem Land anhaltende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Resolution wurde von Dutzenden Ländern unterstützt, auch den USA.
Kim und US-Präsident Donald Trump trafen sich erstmals persönlich auf einem Gipfel Mitte 2018 in Singapur. Die beiden erklärten anschließend, einen Abbau aller strategischen Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel vereinbart zu haben. Schon bald aber kamen Zweifel auf, ob die Pläne auch umgesetzt werden. Ein zweiter Gipfel im Februar 2019 wurde vorzeitig abgebrochen. Zu einem in Aussicht gestellten dritten Gipfel ist es bislang nicht gekommen.