Berlin / Manila – Hilfe zur Selbsthilfe: „Die großzügige finanzielle Unterstützung aus der Reisebranche ist bei den Menschen angekommen“, bedankt sich Jürgen Marbach, Vorsitzender des Vereins DRV Hilfe ohne Grenzen, bei den Spendengebern.
Vor über acht Monaten – im November 2013 – hatte ein Taifun auf den Philippinen eine Schneise der Zerstörung geschlagen. Um der notleidenden Bevölkerung zu helfen, hatte der gemeinnützige Verein damals die deutsche Tourismusbranche zum Spenden aufgerufen.
130.000 Euro kamen so zusammen, um sowohl Wiederaufbaumaßnahmen als auch philippinische Schiffsbesatzungen und deren Familien zu unterstützen. „Das Geld konnte konkret zur Unterstützung der vom Taifun Getroffenen in ihrem Alltag und für ihr Überleben eingesetzt werden“, zieht Marbach nun eine erste Bilanz der bislang ergriffenen Unterstützung: Mit rund 100.000 Euro beteiligt sich der gemeinnützige DRV-Verein an einem Wiederaufbauprojekt auf den beiden philippinischen Inseln Manikani und Homonhon. Ziel dieses Projektes ist es, vom Taifun betroffenen Familien und Kleinbauerngemeinden so zu helfen, dass sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen können.
Dafür wurde zunächst ein stabiles Boot zum Transport von Hilfsgütern erworben, das auch nach Beendigung der Hilfsmaßnahmen von lokalen Organisationen genutzt wird. Vom Festland aus sind die beiden Inseln nur durch eine ein- bzw. dreistündige Bootsfahrt erreichbar. Weiterhin wurden 60 Fischerboote sowie zahlreiche landwirtschaftliche Arbeitsgeräte für die Familien auf Manikani, die vom Fischfang bzw. der Landwirtschaft leben, bereitgestellt.
Zu den weiteren Hilfsmaßnahmen des Großprojektes, an dem sich der DRV-Hilfe ohne Grenzen beteiligt, zählen:
·     die Beschaffung von ca. zehn Solarelementen zur Stromerzeugung für jede Gemeinde zur gemeinschaftlichen Nutzung,
·     die Beschaffung von landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten für etwa 1.500 Familien
·     Aufbau mobiler lokaler Radiostationen sowie Produktion und Ausstrahlung entsprechender Programme und Verteilung von 1.500 Transistorradios, um die vom Taifun betroffene Bevölkerung zu informieren
·     Veranstaltung von Solidaritätskonzerten
·     Wiederherstellung der lokalen Trinkwasser- und Bewässerungssysteme und Aufräumarbeiten
·     Planungsprozesse unter Einbezug der örtlichen Bevölkerung, um den Stand der Dinge einzuschätzen und weitere nachhaltige Wiederaufbaumaßnahmen vorzubereiten
Die beiden Inseln Manikani und Homonhon, die der Stadt Guiuan vorgelagert sind, wurden im November vergangenen Jahres als erste auf den Philippinen von der Wucht des Taifuns getroffen.