Manila – Durch den verheerenden Taifun „Rammasun“ sind auf den Philippinen und in China mehr als hundert Menschen gestorben. Nach Angaben der philippinischen Behörden stieg die Zahl der Toten im Land am Sonntag auf 94, mindestens sechs Menschen würden noch vermisst. In Südchina kamen durch den schwersten Sturm seit Jahrzehnten mindestens 17 Menschen ums Leben.
Die meisten Menschen auf den Philippinen wurden durch herabfallende Äste oder Trümmer erschlagen. Vermisst wurden hauptsächlich Menschen, die trotz Warnungen aufs Meer herausgefahren waren.
Mehr als 110.000 Häuser wurden zerstört. Rund 400.000 Haushalte waren am Sonntag nach Angaben der Energieversorger noch immer ohne Strom. „Rammasun“ (Donnergott) hatte die Philippinen vor einigen Tagen erreicht und war später weiter in Richtung Südchina gezogen.
Ein neuer Sturm, der Taifun „Matmo“, kündigte sich unterdessen bereits mit schweren Regenfällen an. Es wurde erwartet, dass er am Dienstag die Hauptinsel Luzon erreichen wird.
Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete am Sonntag, „Rammasun“, der mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 Stundenkilometern aufs Land traf, habe in der Provinz Hainan acht Tote hinterlassen. Anschließend sei der Wirbelsturm weiter über die Provinzen Guangdong und Guangxi gezogen, wo neun Menschen ums Leben kamen.
Schwerster Sturm im Süden Chinas seit 1973
Laut dem chinesischen Wetterdienst war es der schwerste Sturm im Süden Chinas seit 1973. Am Samstag wurde die höchste Warnstufe rot ausgerufen. Mehr als 70.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Das Fernsehen zeigte von Trümmern übersäte Straßen und entwurzelte Bäume. Dutzende Flüge und Züge wurden annulliert. In der südwestlichen Provinz Yunnan standen nach Starkregen zahlreiche Straßen unter Wasser.
Die Philippinen werden jährlich von rund 20 schweren Stürmen heimgesucht, viele davon richten schwere Schäden an.  Quelle: AFP