MANILA/SEOUL – China versucht seit Jahren, seine Präsenz in den umstrittenen Gebieten des Südchinesischen Meeres auszubauen. China ignoriert dabei ein internationales Urteil, welches den Anspruch auf den größten Teil des beanspruchten Seewegs zurückweist. Die Philippinen und Südkorea haben sich nun dazu verpflichtet, die maritime Zusammenarbeit zu vertiefen.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol und sein philippinischer Amtskollege Ferdinand Marcos trafen sich jetzt Manila und vereinbarten eine engere Zusammenarbeit zwischen ihren Küstenwachen. Yoon betonte, die Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität würde durch einen intensiven Informationsaustausch und die gemeinsame Durchführung von Such- und Rettungsmissionen ausgebaut.
„Wir teilten ein gemeinsames Verständnis über die Bedeutung von Frieden, Stabilität und Sicherheit im Südchinesischen Meer“, sagte Yoon nach dem bilateralen Treffen zu Reportern. „Unsere beiden Länder werden weiterhin zusammenarbeiten, um eine regelbasierte maritime Ordnung zu etablieren und die Freiheit der Navigation und des Überflugs unter den Prinzipien des internationalen Rechts im Südchinesischen Meer zu gewährleisten“, fügte er hinzu.
Südkorea hat wiederholt Spannungen in den umstrittenen Gewässern kommentiert. Im März äußerte Seoul seine „tiefe Besorgnis“ über Chinas „wiederholten Einsatz von Wasserwerfern gegen philippinische Schiffe“ in der Region.
China hat im Laufe der Jahre künstliche Inseln mit Raketenanlagen und Landebahnen für Kampfjets gebaut und Schiffe eingesetzt, von denen die Philippinen sagen, dass sie ihre Schiffe belästigen und das Fischen blockieren.
Die während des bilateralen Treffens unterzeichneten Kooperationsvereinbarungen umfassen Bereiche wie kritische Rohstofflieferketten und eine Machbarkeitsstudie zur Wiederbelebung des stillgelegten Bataan-Kernkraftwerks auf den Philippinen.
„Da sich das geopolitische Umfeld nur noch weiter verkompliziert, müssen wir zusammenarbeiten, um Wohlstand für unsere Völker zu erreichen und eine regelbasierte Ordnung zu fördern“, hatte auch der philippinische Führer Marcos vor dem Treffen betont. (zai)