Premier Razak fordert „kollektive Sicherheit“ im Flugverkehr

Kuala Lumpur – Malaysias Premierminister Najib Razak hat knapp zwei Monate nach dem mutmaßlichen Abschuss einer Passagiermaschine über der Ukraine mehr internationale Zusammenarbeit im Luftverkehr gefordert.

«Nach MH17 müssen wir kollektive Sicherheit über nationale Interessen stellen», schrieb der 61-Jährige in einem Kommentar für die «Financial Times». Der Austausch von Wissen und Fluginformationen müsse verstärkt werden, um zu vermeiden, dass sich eine solche Katastrophe wiederholt. Die Passagiermaschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli mit 298 Menschen an Bord über der Ostukraine abgestürzt.

Derzeit gingen die Airlines unterschiedlich mit dem Überfliegen von Konfliktzonen um, kritisiert Razak. Zudem gebe es keine staatenübergreifende Behörde, die zuständig wäre, die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten. «Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), die globale Luftfahrtstelle der UN, gibt Empfehlungen zu Regionen, die es zu meiden gilt – aber sie erklärt Flugrouten nicht für unsicher», so Razak. Stattdessen seien die einzelnen Länder für Warnungen zu ihrem Luftraum verantwortlich.

Laut dem am Dienstag in Den Haag veröffentlichten Zwischenbericht zur Absturzursache von MH17 ist das Flugzeug vor dem Auseinanderbrechen in der Luft «von zahlreichen Objekten» getroffen worden. Technisches oder menschliches Versagen schließt der Experten-Rat aus. Quelle: dpa