Nürnberg – Im Februar 2015 legten die Buchungsumsätze in den Reisebüros kräftig zu. Mit einem Umsatzplus von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hat davon die kommende Sommersaison maßgeblich profitiert. Für die noch laufende Wintersaison sorgt ein Umsatzplus von 2,5 Prozent für eine stabile Bilanz.
Die Reisebüros in Deutschland dürften im Februar mit den Buchungseingängen für diesjährige Sommerurlaube zufrieden gewesen sein: Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Umsätze um 9,8 Prozent zu. Die kumulierte Sommerbilanz verbessert sich damit um einen ganzen Prozentpunkt auf ein Plus von aktuell 6,4 Prozent. Vor allem die Reisemonate Mai und Juli waren mit jeweils gut zweistelligem Umsatzzuwachs stark nachgefragt und können damit ihr ohnehin schon gutes Wachstum weiter ausbauen. Am stärksten verbessert hat sich im Vormonatsvergleich der Juni: Das durch die Verschiebung der Pfingstferien bedingte Umsatzminus schmilzt um 2,6 Prozentpunkte ab. Der frühe Ferienbeginn in Nordrhein- Westfalen trägt vermutlich zu den Zuwächsen im Reisemonat Juni bei. Bei den Herbsturlauben gewinnt nur der Oktober hinzu (+1,7 Prozentpunkte). Womöglich wäre das Wachstum hier sogar noch größer ausfallen, würden nicht in Bayern und Baden-Württemberg die Herbstferien in diesem Jahr erst im November beginnen.
Das Wintergeschäft ist im Reisebüro zwei Monate vor Saisonende so gut wie abgeschlossen. Da fällt das Umsatzwachstum von 2,5 Prozent im Februar kaum mehr ins Gewicht, es sorgt aber immerhin für eine stabile Bilanz: Zum aktuellen Buchungsstand weist die Wintersaison 2014/15 kumuliert ein Umsatzplus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Im Buchungsmonat Februar waren bei denjenigen, die noch im touristischen Winterhalbjahr verreisen wollten, insbesondere Reisen im April nachgefragt: Der Reisemonat konnte seine durch Ostern bedingten Umsatzverluste um 2,7 Prozentpunkte verbessern.
Etwas verloren hat dagegen der Reisemonat Februar, der mit einem Umsatzplus von 6,8 Prozent endet. Urlauber, die „last minute“ noch im Februar verreisen wollten, gab es kaum. Ebenso wenig kurzfristige Urlaubsbuchungen noch zu Ostern. Der März verliert im Vormonatsvergleich, bleibt aber der stärkste Reisemonat der diesjährigen Wintersaison.
Das schwache Last Minute- und Kurzfristgeschäft offenbart sich auch in der monatlichen Umsatzübersicht: Urlaubsbuchungen mit Abreise noch im selben Monat machten im Februar nur 1,9 Prozent der Reisebüroumsätze aus – 0,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat. 0,6 Prozentpunkte verloren haben auch Abreisen im März und April, sie stehen aber immerhin noch für einen Umsatzanteil von 18,4 Prozent.
Gut drei Viertel des Monatsumsatzes entfällt im Februar auf die kommende Sommersaison 2015: rund ein Viertel auf die Reisemonate Mai und Juni (+1,4 Prozentpunkte), fast 31 Prozent auf Urlaube im Juli und August (+0,4 Prozentpunkte) und fast 19 Prozent auf Herbstferien im September und Oktober (-0,9 Prozentpunkte). Der Frühbucheranteil für die Wintersaison 2015/16 ist mit knapp 4 Prozent so groß wie im Vorjahr.
GfK Travel Insights
Die Auswertungen von Travel Insights, dem Tourismus-Vertriebspanel von GfK, basieren auf den Buchungsdaten von rund 1.200 Reisebüros, die den stationären Vertriebsmarkt in Deutschland repräsentativ abbilden. Durchschnittlich 340.000 Buchungssätze dieser konstanten Stichprobe fließen pro Monat in die Systeme der GfK. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt erlauben die Auswertungen von GfK Travel Insights verlässliche Rückschlüsse auf das Buchungs- und Reiseverhalten der deutschen Urlauber. Aktuelle Trends und Entwicklungen im touristischen Markt sind zeitnah nachvollziehbar. Quelle: GfK