Kuala Lumpur – Tag sechs der Suche nach der verschwundenen Malaysia-Airlines-Boeing bringt eine neue Enttäuschung: Chinesische Satelliten hatten im Golf von Thailand «schwimmende Objekte» entdeckt, die sich aber nicht als Flugzeugteile herausstellten.
Die schwimmenden Objekte, die chinesische Satelliten im Meer südlich von Vietnam entdeckt hatten, stammen nach offiziellen chinesischen Erkenntnissen doch nicht von der verschollenen malaiischen Boeing 777-200. «Wir haben bestätigt, dass sie mit dem Flugzeug nichts zu tun haben», sagte eine Sprecherin von Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) am Donnerstag in Peking.
Die vietnamesische Luftfahrtbehörde teilte am Donnerstag mit, sie habe umgehend zwei Flugzeuge zu der fraglichen Stelle entsandt, dort aber nichts gefunden. Auch Malaysia entsandte daraufhin ein Flugzeug zu der angegebenen Stelle.
Bei der Sichtung von Satellitenaufnahmen hatte China drei «schwimmende Objekte» und langgezogene Ölspuren entdeckt. Die Bilder wurden vom Institute of Remote Sensing and Digital Earth (RADI) sowie der staatlichen Verwaltung für Wissenschaft, Technologie und Verteidigungsindustrie (SASTIND) in Peking veröffentlicht und zeigen in pixeliger Qualität dreieckige weiße Gebilde sowie rot gefärbte Ölspuren.
Die im Meer zwischen Vietnam und Malaysia georteten Teile könnten eine Spur zum seit Samstag verschollenen Flugzeug sein, wie die offizielle chinesische Nachrichtenagentur Xinhua News Agency am Donnerstag berichtete. Die Teile seien etwa 13 mal 18 Meter, 14 mal 19 Meter und 22 mal 24 Meter groß. Die Fundstellen der Trümmer und der Ölspuren liegen etwa dort, wo die Maschine auf ihrem Kurs von Kuala Lumpur nach Peking ursprünglich zuletzt vermutet worden war.
Wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete, sind die Satellitenbilder der drei Trümmerteile vom Sonntag, also dem Tag nach dem Verschwinden des Flugzeugs. Zwei der drei Ölspur-Bilder sind ebenfalls am Sonntag aufgenommen worden, ein drittes stammt von Montag, teilte RADI mit. Das Institut ist aber vorsichtig bei der Beurteilung der Ölspuren, es sei nicht klar, ob Proben dieser Ölspuren bereits von Schiffen untersucht wurden.
Die Boeing mit 239 Menschen an Bord war am Samstag verschwunden, kurz bevor sie den vietnamesischen Luftraum erreichen sollte. Daher galt das Südchinesische Meer zwischen Malaysia und Vietnam zunächst als mögliches Absturzgebiet. Die Suche verlief allerdings bislang erfolglos. Zahlreiche Objekte und auch Ölspuren erwiesen sich bei genauer Betrachtung nicht als Flugzeugüberreste.
Zuletzt hatte Malaysia die Suche auch auf große Gebiete westlich Malaysias ausgedehnt, nachdem dort unbekannte Radarspuren von Militäranlagen aufgezeichnet wurden. Für einen Absturz südlich von Vietnam gab es auch wieder neue Hinweise von einer Ölbor-Plattform.
China hatte bereits am Dienstag als erstes Land mitgeteilt, zehn seiner Satelliten für die Suche nach der verschollenen Maschine entsprechend positioniert zu haben. Auch andere Nationen haben mittlerweile Sateliten zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es ein Crowdsourcing-Projekt einer amerikanischen Firma, bei dem jeder im Internet Satellitenaufnahmen begutachten und gegebenenfalls verdächtige Objekte markieren kann. Quelle: airliners